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BILDER ALS QUELLE DES MUTES

Verbundenheit, Schutz, Liebe sind elementar für ein glückliches Dasein. Jeder Fall schmerzt, der uns andere Geschichten erzählt. Eine besondere Form der Wertschätzung und Heilung unternimmt die südafrikanische Fotokünstlerin Zanele Muholi

Unsere koloniale Vergangenheit erschwert bis heute den unvoreingenommenen Blick. Muholi stellt ganz unterschiedliche Paare, ihr Zusammenleben, ihr selbstverständliches „Being“ dar, auch wenn sie nicht den gängigen Geschlechternormen entsprechen. Sie zeigt uns Menschen aus Südafrika, die nach dem schwierigen politischen Wandel aus dem Apartheid-Regime noch vielen Vorurteilen unterliegen. Hass und Gewalt sind präsent. Und richten sich gegen alle, die scheinbar anders, ihren eigenen Weg gehen. Obwohl Südafrika eines der ersten Länder war, das die gleichgeschlechtliche Ehe ermöglichte.

Unvergessen ihre Bilder auf der letzten Biennale in Venedig. Wie sie uns Betrachter*innen ansieht. Eindringlich ihr intensiver Blick. Der verstärkte Kontrast lässt ihr Gesicht noch schwärzer erscheinen, die Lippen mit Zahnpasta geweisst. In ihrer Serie „Brave Beauties“ feiert sie nonkonforme Schönheiten. Ihre Portraits entstehen in Zusammenarbeit mit den Protagonist*innen, die Ort, Kleidung, Haltung selbst bestimmen. Um diejenigen der LSBTQIA-Community zu stärken, die bisher übersehen, diffamiert, bedroht wurden. Kunst ist für Muholi der hoch professionelle, ästhetische Ausdruck ihres politischen Engagements.

Deshalb spricht Natasha Ginwala in ihrem Text zu den aktuellen Werken von Zanele Muholi im Gropius Bau Berlin von „Bildern als Quelle des Mutes“!

Seien Sie beschützt, verbunden, geliebt,

herzlich, Ihre Eva Mueller

 

Abb. im Header: Aus der aktuellen Ausstellung von Zanele Muholi bis zum 8. Mai im Gropius Bau Berlin
Fotografien der Somnyama Ngonyama Serie, 2012-heute, 2015, 60 x 45 cm

Im Bild links spielt die Künstlerin Zanele Muholi auf den Bleistifttest des Apartheid Regimes an. Um Schwarze und Weisse zu unterscheiden, wurde zu dieser Zeit ein Bleistift ins Haar gesteckt. Blieb er stecken, gehörte man zu den Schwarzen, fiel er heraus, hatte man den Test bestanden zur „richtigen“ Bevölkerungsgruppe zu gehören, was mit vielen sozialen und politischen Privilegien verbunden war.

Das Bild rechts zeigt den spielerischen Umgang der Künstlerin mit Attributen von Würde und Stolz – den kunstvollen Haartrachten mit Kämmen – und dem Badvorleger als Leopardenfellersatz.

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