Andrea Edelmann leitet bei der evn die Stabstelle für Innovation, Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Im Gespräch mit sheconomy spricht sie über Frauen-Power in der Energiewende.
Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Job – und was das Schwierigste?
Man ist direkt an den spannendsten und bedeutendsten Themen unserer Zeit dran. Themen, die alle Generationen gleichermaßen interessieren. Dank der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz der EVN können wir mit unseren Maßnahmen auch tatsächlich Dinge anstoßen, etwas bewegen und Leute erreichen. Das Schwierigste ist der Zeitdruck – wir müssen rasch Lösungen umsetzen, um nachhaltige Veränderungen zeitnah einzuleiten. Dafür braucht man viele, die mitziehen, motivierte Partner sowie signifikante private und öffentliche Investitionen.
Die Energiewende ist eines der großen Zukunftsthemen. Welche aktuellen Innovationen werden dabei eine wichtige Rolle spielen?
Substitution fossiler Energie durch Erneuerbaren Ausbau und alternative Energieträger oder elektrische Energie. Aber nicht nur Technologien für die Erzeugung, sondern vor allem der Verbrauch rückt immer mehr in den Mittelpunkt – Energie zu sparen, Energie effizient zu verwenden und Kreislaufwirtschaft flächendeckend umzusetzen. Neben dem Setzen auf die richtigen und wichtigen Innovationen ist es uns auch ein großes Anliegen, die Versorgungssicherheit aufrecht zu halten.
Frauen sind in technischen Bereichen immer noch stark unterrepräsentiert. Gleichzeitig zeigen gerade Frauen oft ein starkes Interesse an Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wäre unsere Welt klimafreundlicher, wenn es mehr Technikerinnen gäbe?
Wir sind der Meinung: diverse Teams performen besser. Wenn wir an komplexen Lösungen arbeiten – und das sind diese – setzen wir auf unterschiedliche Kompetenzen, Talente, Erfahrungen und Sichtweisen. Das bedeutet natürlich auch, dass wir sehr daran arbeiten, mehr Frauen vor allem in technischen Bereichen für unser Unternehmen zu gewinnen. Neben dem Mentoringprogramm und Weiterbildungsseminaren speziell für Frauen setzen wir auch Akzente in der internen und externen Kommunikation zum Thema Gender und Frauenförderung.
Welchen Tipp geben Sie jungen Frauen, die in einem technischen Beruf durchstarten wollen?
Natürlich sich bei der EVN zu bewerben! Auch wenn man nicht alle Kriterien eines ausgeschriebenen Jobs erfüllt, sollte Frau sich öfter trauen und eine Bewerbung absenden. Man sollte sich nicht in eine Schublade stecken und sich auf seine vorhandene Expertise reduzieren lassen, sondern sein volles Spektrum auch an sozialen Fähigkeiten/Networking Skills entwickeln und nützen. Wir Frauen sind in technischen Berufen noch unterrepräsentiert, aber es gibt auch viele Netzwerke, in denen man sich gegenseitig austauschen und unterstützen kann.