SHEconomy-Gehaltscoach Martina Ernst gibt in einer neuen Serie praktische Hinweise um den eigenen finanziellen Wert zu optimieren. Dieses Mal im Fokus: Die verborgene Wahrheit der Besserverdiener – und die Schönheit grauer Mäuse.
Oskar platzt förmlich vor Stolz und rühmt sich ob seiner neuesten Tat: ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter UND gleichzeitig eine fette Gehaltserhöhung.
Wie kann das sein? Nicht, dass du eifersüchtig bist, nein, aber ehrlich gesagt, Oskar verlässt das Büro immer viel früher als du, und die meiste Zeit kommt er auch später. Und wenn es um Inhalte geht, präsentiert er Eurem Boss vor allem die Ergebnisse, die von allen anderen zusammengestellt wurden (Dir selbst inklusive!). Also, wie kommt es, dass Dein Chef die wahren Leistungsträger nicht erkennt??
Du fragst Dich wahrscheinlich, warum Deine Verantwortung und Belohnung immer noch in keinem Zusammenhang mit Deinen Bemühungen, Deinem Engagement und Deinem Beitrag stehen?
Und natürlich fängst Du an, Dir selbst die Schuld zu geben: zu schüchtern, Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen, nervös und hektisch, wenn Du vor einem größeren Publikum präsentieren musst, unruhig, wenn Du mit dem Chef ein Meeting hast und immer bereit, einen Rückzieher zu machen, wenn die eigenen Ideen in Frage gestellt werden. Und wie könnte das auch anders sein, du bist ja auch wirklich nichts Besonderes, weder super smart noch super sexy – nur schlichtweg stinknormal – eine graue Maus eben.
Aha! – Du schätzst Dich also nicht besser ein? – warum sollte es dann Dein Chef tun? Und wenn Du denkst, dass Du grau und unsichtbar bist – bist Du es höchstwahrscheinlich auch – Deine Wahrnehmung schafft Deine Realität!
Also, was könntest Du, kleine graue Maus, nun tun?
Schritt 1:
Hör auf zu warten, bis Dein Chef oder irgendjemand Deine Anstrengungen und Deine Leistungen anerkennt – beginne, sie aufzuschreiben, und halte schriftlich fest, wo und wie Du zum Unternehmens-Gesamterfolg beiträgst – und sogar ein kleiner Schritt ist ein wichtiger Beitrag – und vergiss nicht: Es gibt ‚50 Shades of Grey‘ und daran ist gar nichts langweilig!
Schritt 2:
Frage Deine Kolleginnen und Kollegen, wo Du im Job besonders gut bist
Schritt 3:
Beginne, über Deinen Beitrag zu sprechen – nicht zu prahlen, einfach Fakten zu nennen und um Feedback zu bitten, wie: „Ich bin glücklich, dass Sie die neue Funktion schätzen, die ich eingeführt habe …/ Wie beurteilen Sie die neue Leistung, seit ich die… / haben Sie bereits den verbesserten Prozess getestet, der nicht nur Ihre Empfehlungen respektiert, sondern auch eine zusätzliche …“
Schritt 4:
Beginne, Dich selbst zu akzeptieren. Du frägst Dich, wie? Wenn Du eine Person triffst, die Du nicht magst oder nicht professionell genug findest, die nicht Deinen beruflichen Top-Standards entspricht, dann beginne einfach, die andere Seite der Medaille anzuschauen und das Gute an dieser Person zu sehen – und schlussendlich wirst Du lernen, Dich selbst ebenfalls objektiver und weniger kritisch zu betrachten
Schritt 5:
Übe, öffentlich zu sprechen – beginne mit kleinen Schritten und wenn immer Du Dich wohl fühlst, wage Dich ganz behutsam an die nächsthöhere Herausforderung heran – und bald schon wirst Du in der Lage sein, Dich selbst und Deine Leistungen ins Rampenlicht zu stellen.
Verdiene Deinen Wert – Du bist es Dir wert!