Sogar in diesem Punkt hat Corona heuer vielen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Weil Hotels und Spas geschlossen blieben, wurden viele Managerinnen und Unternehmerinnen um ihr alljährliches Re-Energizing Programm gebracht. Doch manche schafften es, auch in den eigenen vier Wänden eine Art Kur durchzuziehen. Eine Unternehmerinnen, eine Managerin und eine Rechtsanwältin verraten, wie es gelingen kann, von daheim aus neue Kraft zu finden.
von Frieda Buchmann
Auch wenn die guten Vorsätze, die wir alle in unserer inneren Agenda mittragen, meist ab Neujahr gelten, braucht es immer die Fastenzeit, um diese auch umzusetzen. Frauen nützen gerne diese freudlosen Wochen, um unter fachlicher Betreuung den Körper wieder auf gleich zu bringen, zu entgiften, Energie aufzuladen. Doch die Hotels und Spas blieben in diesem Frühjahr geschlossen. Und selbst, wenn so manche Kuranstalt offenhielt, zogen es doch viele vor, das „sichere“ eigene Heim nicht zu verlassen – oft machten sie sich dann ebendort ans gute Werk. Eines sei vorneweg verraten: Die Grundlage für den Erfolg so eines Self-Treatments ist nicht nur eine hohe Selbstmotivation, sondern vor allem ein guter Plan.
Dorothea Muhr
Winzerin und Inhaberin der PR-Agentur „Wine & Partners“
Zunächst muss ich sagen, dass ich seit Jahren immer wieder ins Kloster Pernegg zum Fasten gehe und es jedes Mal sehr genieße. Ich wollte nie in ein glamouröses Wellnessparadies oder in eine luxuriöse Fasten-Farm. Ich suche immer den Ausstieg, die Ruhe und den Rückzug – und liebe es, zum Jahreswechsel hinzugehen, weil mir Sylvester immer schon auf die Nerven geht, und weil ich im Dezember ohnehin schon nur noch auf dem Zahnfleisch laufe. Ich brauche also dringend eine Auszeit vom Hamsterrad. Da in diesem Jahr alles geschlossen war, habe ich es erstmals zu Hause gemacht. Ging sicher nur, weil ich alleine war und auf‘m Dorf. Das heißt, niemanden bekochen zu müssen und keine Versuchungen. Das Dorf ist diesbezüglich wie ein Kloster.
In Pernegg bekommst du am ersten Tag zum Abendessen Entlastungskost: Erdäpfel, Gemüse etc. Am nächsten Tag zum Frühstück Obst und einen warmen Brei. Dann Bittersalz, damit der Darm einmal ausgeräumt wird. Und von da an, gibt es täglich das gleiche Programm: Am Morgen Kräutertee ohne Süßung. Zu Mittag ein großes Glas frisch gepressten Saft von Obst und Gemüse. Am Abend eine klare Gemüsebrühe ohne Salz. Es stellt sich kein Hunger ein. Ich schwöre es! Und falls ja, dann liegt es daran, dass der Darm nicht leer ist. Wenn nämlich noch Verdauungsreste im Darm sind, aber nichts nachgeliefert wird, empfinden wir Hunger.
Und deshalb gibt es einen ganz wesentlichen Trick beim Fasten: Einlauf. Bei Kopfschmerzen, Migräne, Bauchweh, Fieber, Schlaflosigkeit… er hilft immer. Üblicherweise ist es so, dass am zweiten oder dritten Tag der Zusammenbruch kommt: Kopfweh, Übelkeit, Depression. Alles, was man nicht braucht. Das ist aber ein gutes Zeichen, dass nämlich der Körper von Zucker- auf Fettverbrennung umsteigt.
Außerdem macht sich zu diesem Zeitpunkt auch der Koffein Entzug bemerkbar. Ich habe daher in den letzten Jahren immer schon cirka eine Woche vor der Kur begonnen, den Kaffeekonsum zu reduzieren, dann kann man es vielleicht schaffen, dass die Krise ausbleibt.
Wichtig: viel trinken und vor allem Bewegung. Das erste, was unser Körper abbaut, sind nämlich die Muskeln. Kraftsport geht nicht so gut, weil man sehr langsam wird, sobald die Fettverbrennung startet. Der Kreislauf wird schwach, man muss sich vorsichtig aufsetzen, vorsichtig aufstehen. Besser nicht in die Sauna, etc. Aber Wandern oder Walken geht gut und ist sehr wichtig. Immer warm anziehen, denn man neigt zum Frieren, wenn man nichts isst. Am fünften Tag kommt dann ein Energieschub. Und spätestens am siebten kommt eine ungeahnte Fröhlichkeit und Lebensfreude.
Hinterher vorsichtig wieder die Verdauung aufbauen. Mit Fleisch sollte man drei Wochen warten, Alkohol und Kaffee ebenfalls. Noch etwas ist wichtig, zu wissen: Beim Fasten schläft man schlecht. Das liegt daran, dass etwa 60 Prozent unserer täglichen Energie zur Verbrennung der Nahrung gebraucht werden!
Ach ja: welche Säfte, welches Gemüse in der Suppe? Egal – ich hole mir einfach aus dem Garten oder vom Markt, was grad frisch ist. Aber keine Smoothies machen (also keine Feststoffe aufnehmen), sondern nur gepressten Saft. Das ist die einzige Kalorienbombe des Tages. Man merkt den Energieschub sofort.
Und für die Suppe am Abend das Gemüse klein schneiden und recht lange auf kleiner Stufe köcheln lassen. Keinesfalls Salz verwenden, denn Salz bindet das Wasser im Körper. Ich verwende zum Würzen Kümmel und Koriandersamen. Natürlich koche ich Knoblauch mit und Jungzwiebeln. Alles, was Aroma gibt. Dann die Flüssigkeit abseihen und essen. Ausgekochtes Gemüse wegschmeissen ;( Super war übrigens eine Suppe aus Zuchini und Broccholi, in der ich auch das Fleisch einer halben Zitrone und Minze mitgekocht habe. Das war wirklich köstlich.
Katharina Rauchensteiner-Stehlik
Franchise Head Rare Diseases, Sanofi-Aventis GmbH, Österreich
Seit der Corona-Pandemie haben bei mir, wie wahrscheinlich bei den meisten berufstätigen Frauen, die Computerstunden massig zugenommen, daher ist es mir besonders wichtig, etwas für meine Sehkraft zu tun. Seit einigen Monaten mache ich Augen-Yoga, da ich merkte, dass sich durch die ausschließliche Bildschirmarbeit die Augen überanstrengen. Außerdem wirkt es sich negativ auf die Nackenmuskulatur aus, wenn die Augen immer in einer Position verharren.
Daher verrate ich gern meine Tipps zur Entspannung der Augenmuskulatur. Wichtig ist: Der Kopf bleibt bei den Übungen gerade und folgt nicht den Bewegungen der Augen – das ist nämlich gar nicht so einfach, wie man meinen würde:
- Blicke abwechselnd nach oben Richtung Augenbrauen und nach unten Richtung Nase
- Blicke nach rechts oben und dann nach links oben, blicke nach rechts unten und dann nach links unten
Halte jede Position der Augen für 10 Sekunden – Blinzeln ist ok.
Am Anfang können die gehaltenen Augenbewegungen sehr anstrengend sein. Wer diese Übungen regelmäßig mehrmals täglich absolviert, wird schon bald eine Besserung merken. Und dann habe ich noch einen Tipp: Zwischendurch immer wieder „ins Grüne“, idealerweise in die Ferne, schauen. Das kann der Blick aus dem Fenster in einen Garten oder auf einen Baum gerichtet sein, aber auch auf einen schönen Strauß Blumen oder eine grüne Zimmerpflanze. Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen: Grün entspannt das strapazierte Auge!
Hier geht es zum Augenyoga-Video mit Katharina Rauchensteiner-Stehlik.
Susanna Perl-Lippitsch
Scheidungsanwältin
Der hohe Anspruch an mich, schlank und neben meinem stressigen Alltag vor allem auch gesund zu bleiben, bewegt mich zumindest ein- bis zweimal im Jahr, meinem Körper etwas Gutes zu tun und ihn zu entgiften.
Wegen des ansprechenden social media-Auftritts bin ich auf die easy-eating Methode aufmerksam geworden. Und von der Idee, gut und viel essen und dabei abzunehmen, fasziniert, habe ich mich vor dem zweiten Lockdown entschlossen, 14 Tage in Begleitung von Ursula Vybiral, zu fasten.
Zu Beginn erhältst du in einem persönlichen Gespräch mit Ursula ein Booklet mit der genauen Anleitung zum Basenfasten, Informationen zum Nachlesen, einer Einkaufsliste und vielen Rezeptideen. Anfangs war ich nicht sicher, wie es sein wird, zwei Wochen lang nur vegan zu essen und alles selbst kochen zu müssen. Der Basic-Einkauf war dann aber schnell erledigt, und wenn man erst einmal alles zuhause hat, gehen einem die leckeren Rezepte schnell von der Hand. Sogar mir und das heißt etwas! Meine ganze Familie hat mitgegessen und vor allem die ohnehin vegan- affine Jugend daheim war begeistert.
Der zweite Lockdown brachte mir zunächst allerdings nicht die für die Fastenkur ersehnte Ruhe. Nach 36 Stunden dachte ich, ich müsste abbrechen. Ich hatte wider Erwarten sehr viel Arbeit und hinzukamen Hunger, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Ursula war fantastisch. Sie sprach mir Mut zu, ich kaufte Minzöl gegen die Kopfschmerzen und legte mich abends, warm eingewickelt, früher schlafen. Und dann gings bergauf, ab da war ich in „the mood“. Das Zubereiten der Speisen machte Spaß und brachte Muße, es schmeckte hervorragend und ich habe mich satt und richtig wohl gefühlt. Moderate, tägliche Bewegung hat das ihrige dazugetan. Mit ein bisschen Umgewöhnung lässt sich diese Kur sehr gut in den Alltag integrieren.
Nach zwei Wochen hatte ich gute zwei Kilo weniger und habe mich angenehm gesund gefühlt. In der Früh trinke ich weiterhin mein Zitronenwasser und das intermittierende Fasten ab 15:00 Uhr behalte ich zweimal die Woche bei. Dank dieser Kur und ihren leckeren Rezepten, die einfach täglich passen und schnell zubereitet sind, ernähre ich mich und meine Familie nun noch ein Stückchen bewusster und nachhaltiger.
In diesem Video erklärt Ernährungsexpertin und SHEconomy-Kolumnistin Ursula Vybiral, die easy eating Methode.