StartMoneyDie Kunst zu vereinfachen

Die Kunst zu vereinfachen

Kuratorin, Galeristin und Gründerin Victoria Dejaco hat für ihr Start-up simplify.art, eine Kunstmanagement-Software, einen sechsstelligen Euro-Betrag eingesammelt.

Man stelle sich die Marie Kondo der Kunstwelt vor und dies im digitalen Raum. Oder lieber nicht: Victoria Dejaco lässt sich nicht gerne in Schubladen stecken. Die gebürtige Südtirolerin hat sich nach Stationen in Australien, Paris und Graz nun in Wien niedergelassen und erstens in der City die Galerie Wonnerth Dejaco eröffnet und zweitens mit simplify.art ihren Traum des simpleren Kunstmarktes verwirklicht.

„In der Tat geschieht plötzlich sehr Vieles auf einmal in den letzten zwei Jahren“, erzählt sie beim Frühstückstermin per Zoom. Zuerst erhielt sie das Angebot eine Galerie in Wien zu eröffnen und dann fand sie mit Glenn Vanbavinckhove als CTO den idealen Partner um das Start-up simplify.art durchzuziehen und die zweite Finanzierungsrunde zu beschließen.

„Ich bin allergisch gegen Ineffizienz“, sagt Victoria Dejaco. Als Kuratorin und Sammlungsmanagerin stellte sie fest, dass die in der Kunstwelt gängigen Archivsysteme anachronistisch kompliziert aufgebaut sind. Es fehlte für sie „the Magic“: Gemeinsam mit Glenn Vanbavinckhove zaubert sie nun aus verstaubten Wegen einen benutzerfreundlichen, digitalen Sammlungsbegleiter. „In diesem Sinne erfinde ich nichts neu, sondern wende all die mega effizienten Tools der Tech-Welt auf die Kunstbranche an“, erklärt sie. Kunst und künstliche Intelligenz verbinden sich zu etwas Neuem, Großen, das viele stupide Tasks an Automatismen abgibt und somit Energie fürs Wesentliche frei lässt.

Besonders freut sie, dass sie im aus vielerlei Sicht herausfordernden Jahr 2022 ihren Traum vorantreiben kann: „Durch das Investment können wir ein großes Projekt verwirklichen, für das wir auch die FFG Basisprogramm Förderung erhalten haben: einen intelligenten Algorithmus für unseren kommenden Kunstmarktplatz“, so Victoria. Sie fügt hinzu: „Das abgeschlossene Investment ist statistisch ein großer Erfolg.” Wir alle wissen, dass 2022 ein hartes Jahr für Start-ups war. Nur 1,1% des Risikokapitals gingen an weibliche Gründerinnen.“ 


Über simplify.art

simplify.art ist eine Kunstmanagement Software aus Wien und schließt ein 375.000€ Investment von heimischen Investoren (trive studio) ab, um SaaS-Angebot zu erweitern und zusammen mit der Projektförderung der FFG von 315.000€ einen KI-kuratierten Kunstmarktplatz zu bauen. Das Gründungsteam besteht aus Victoria Dejaco CEO, Kunsthistorikerin, Galeristin, Sammlungsmanagerin, Kuratorin und Glenn Vanbanvinckhove CTO, AI & Data Science. Der Kunstmarkt ist ein 68 Milliarden Euro Markt (global), dessen Onlineanteil sich während Covid-19 verzehnfachte. Nach dem Hype um NTFs scheint die bislang recht digitalisierungsresistente Branche nun bereit neue Technologien zu adaptieren. 

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