Vergangene Woche ging die MQ Vienna Fashion Week zum 13ten Mal über die Bühne. SHEconomy war mit Fashion Bloggerin Alexandra Russ vor Ort und hat sie gefragt, wie sie die Zukunft der Modewelt einschätzt.
In den vergangenen anderthalb Jahren hat Mode keine große Rolle auf Wiens Straßen gespielt. Die meisten Personen hielten sich in ihren Wohnung auf und trugen ihre Jogginghose sogar im Arbeits-Zoom-Meeting. Vergangene Woche kehrte die Vienna Fashion Week ins Wiener Museums Quartier zurück und erinnerte daran, dass die Modewelt auch während der Pandemie nicht stillgestanden hat.
Ein Querschnitt der Wiener Modeszene
Die Wiener Modewoche fand von 13. bis 18. September unter dem Motto „Together In Fashion!“ im neuen Fashionzelt vor dem MQ statt und wurde von dem Veranstalterinnentrio Elvyra Geyer, Zigi Mueller-Matyas und Maria Oberfrank umgesetzt. Bei der Eröffnung wurde jeweils ein Outfit aller auf der Fashion Week vertretenen Kreativen gezeigt, in den Tagen darauf zeigten die einzelnen Labels ihre gesamten Kollektionen. Am 15. September, dem ersten Modenschauen-Tag, waren #SupportYourLocalGirlGang, Vis a Vis, Jana Wieland, Pitour und Nelmit by Neli Mitewa vertreten. Am Tag darauf folgten Imaatu, Callisti, 2069 sowie die Thai-Fashion-Night. Am Freitag war die Modeschule Michelbeuern, Irina Schrotter, Manuel Essl Design, Anelia Peschev, Manufaktur Herzblut, Kubidezse und Maison Nyca zu sehen. Den runden Abschluss machten Kunstmodedesign Herbststraße, Musa, die Modeakademie Sitam, Mariná, Andrea Tincu, Art Point und TrueYou am Samstag.
Die Pandemie traf Modeschaffende hart
Vor Ort mussten die Fashion Week Besucher*innen eine Impfung oder einen negativen PCR-Test vorweisen, außerdem umfasste das Sicherheitskonzept eine strenge FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen. Für die Berufsgruppe der Modeschaffenden waren die Folgen der Pandemie besonders stark zu spüren. „Die letzten eineinhalb Jahre waren alles andere als einfach, vor allem auch für die Designer“, so das Veranstalterinnentrio. „Mode war quasi nicht präsent, es gab keine Bälle, keine Empfänge und eigentlich fast durchgehend Teil-Lockdowns.“
Nachhaltigkeit ist Voraussetzung für Labels
Nach einer schwierigen Zeit aufgrund der Pandemie blickt die Modebranche nun in die Zukunft. Aber wie sieht die aus? „Ich denke, ohne Nachhaltigkeit kommt aktuell und in Zukunft kein Label mehr aus“, so Alexandra Russ. „Die Konsument*innen wollen und verlangen das. Und auch den Labels ist mittlerweile bewusst, dass umweltschädliche Praktiken, lange Transportwege und Menschenausbeutung nicht vertretbar und sogar geschäftsschädigend sind.“ Alexandra Russ weist darauf hin, dass sich Modeunternehmen häufig als besonders nachhaltig präsentieren, um die Erwartungen der Kund*innen zu erfüllen, in der Produktion jedoch nicht nach diesen Maßstäben agieren. Solche Praktiken werden Green-Washing genannt. „Bei lokalen Labels wie hier auf der Vienna Fashion Week muss man sich darüber aber keine allzu großen Sorgen machen, hier ist der Nachhaltigkeits-Aspekt durchaus glaubhaft. Sie produzieren in kleinen Mengen und hinterlassen keinen allzu großen CO2-Fußabdruck“, so Alexandra Russ. Besonders gut hat ihr die Kollektion von Jana Wieland gefallen: „Die glamourösen Looks und mutige Farben haben all meine Erwartungen übertroffen.“