Die Zahl der Frauen, die die größten Unternehmen Amerikas leiten, hat einen neuen Höchststand erreicht: 37 der Unternehmen der diesjährigen Fortune 500 werden von weiblichen CEOs geführt.
Die Liste der Fortune 500 versammelt die größten Unternehmen der USA und wurde lange Zeit als Mikrokosmos der US-Wirtschaft angesehen. Aus diesem Grund wird die Zahl der weiblichen Chief Executives, die auf dieser Liste vertreten sind, von jenen, die geschlechtsspezifische Vielfalt in Vorstandsetagen und C-Suiten landesweit verfolgen, ganz genau beobachtet. Die diesjährige Bilanz übertrifft jene des letzten Jahres, die selbst ein neuer Rekord war. Allerdings ist das Gesamtbild weniger ermutigend: Selbst bei einem Rekord von 37 weiblichen CEOs führen Frauen nur 7,4 Prozent der 500 Unternehmen in der Rangliste (vor zwanzig Jahren waren es noch zwei). Erst in den letzten vier Jahren hat sich das Wachstum von Frauen in diesen Rollen etwas stärker beschleunigt – ein genereller Aufwärtstrend, auch wenn es auf dem Weg dorthin Rückschläge gegeben hat.
Die Zahl der Frauen, die Fortune 500-Unternehmen leiten, wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter Veränderungen in der Führungsspitze wie auch davon, dass einige Unternehmen so stark gewachsen sind, dass sie zum ersten Mal in der Liste auftauchen. Die ständig schwankende Zahl ist also zwar keine wissenschaftliche Bewertung des Zustands der Frauen in der amerikanischen Geschäftswelt, stellt aber durchaus eine nützliche Momentaufnahme dar.
Einige der diesjährigen Neuzugänge kamen auf die Liste, nachdem sie im vergangenen Jahr Fortune 500-Unternehmen von männlichen Vorgängern übernommen hatten. Carol Tomé, eine langjährige Führungskraft von Home Depot, wird am 1. Juni ihre Tätigkeit als CEO von UPS aufnehmen. Heyward Donigan wurde im August 2019 CEO von Rite Aid – rechtzeitig, um den Drogeriemarkt unter dem Druck der Coronavirus-Pandemie am Laufen zu halten. Kristin C. Peck wurde im Januar Geschäftsführerin des 6,3 Milliarden Dollar schweren Tiergesundheitsunternehmens Zoetis. Und Jennifer Johnson übernahm im Februar ihr Familienunternehmen, den 5,8 Milliarden-Dollar-Investmentmanager Franklin Resources, von ihrem Bruder.
Ein Problem, das sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzt, ist, dass es kaum ethnische Vielfalt unter den weibliches CEOs der Fortune 500 gibt. So hat kein einziges der 500 Unternehmen eine Frau mit afroamerikanischer Herkunft an der Spitze. Das ist ein Rückschritt gegenüber dem letzten Jahr, als Mary Winston, Interim-CEO von Bed, Bath, and Beyond, noch in der Liste vertreten war. Sie wurde inzwischen durch einen permanenten CEO ersetzt.