Das Geld reicht nicht, die Beziehung ist nicht optimal, der Karrieresprung klappt nicht, die Kinder nerven. Wir haben alle schon gehört, dass wir unser Glücklichsein nicht von äußeren Umständen abhängig machen sollen. Aber wie funktioniert das? Eine Kolumne von Lisa Kögler.
Ich stelle mir das so vor: Im Leben gibt es zwei Arten, um Frieden bzw. ZuFRIEDENheit zu erfahren. Zum einen kann man den Berggipfel eines Zieles besteigen. Wird ein Ziel erreicht, so wird eine Sehnsucht gestillt und für einen Moment macht sich Frieden breit. Unser Selbstvertrauen wird gestärkt. Wir sollten aber nicht vergessen, dass man sich im nächsten Moment bereits daran gewöhnt hat und einen neuen, noch größeren, noch verheißungsvolleren Berg vor sich sieht.
Zum anderen stelle ich mir das Glück wie einen Windstoß vor und uns Menschen wie Drachen. Ein Drache erklimmt die Höhen nicht durch einen Kraftakt, sondern er wird vom Wind getragen. Drachen-Momente können im genussvollen Schmecken, Riechen, Erleben, im Miteinander mit geliebten Menschen oder in spontanen Gesprächen mit Fremden stattfinden. Halten Sie z.B. vorm nächsten Blumengeschäft einen Moment inne und riechen Sie an einer Blume. Glück ist in diesen Momenten nichts zu Erreichendes, sondern etwas Geschenktes. Wenn Sie merken, dass Sie die Freude am Weg verloren haben, dann hören Sie auf, die Zähne zusammenzubeißen, sondern nehmen Sie den Wind wahr und lassen Sie sich beschenken. Wann haben Sie zuletzt einen Drachen-Moment erlebt?