StartInnovationEin Manifest für "bedingungslose Gleichberechtigung"

Ein Manifest für „bedingungslose Gleichberechtigung“

Die aktuellen Herausforderungen lösen wir nur in Kooperation – geschlechts-, generationen- und nationenübergreifend. Das Unternehmer-Paar Melanie und Holger Vogel von WOMEN&WORK legen hier ein „Manifest zur bedingungslosen Gleichberechtigung“ vor, das den Rahmen für ein neues Miteinander geben könnte. 

 

Warum ist es genau jetzt Zeit für ein „Manifest für Gleichberechtigung“?

Wir leben in sehr bewegenden und bewegten Zeiten. Anders als in allen Generationen zuvor haben wir heute die Möglichkeit, dass zum einen Frauen sehr viel stärker in die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft eingebunden werden können, weil es in allen Bereichen des öffentlichen Lebens mehr Frauen in verantwortlichen Positionen gibt. Zum anderen wird immer klarer, dass wir die aktuellen Probleme nicht durch die Innovationskraft von nur ganz wenigen Menschen lösen können, sondern es geht nur in Kooperation – geschlechts-, generationen- und nationenübergreifend. Doch für genau diese Form der Kooperation fehlt aktuell ein Rahmen, der eine visionäre Metaebene einnimmt. Mit unserem Manifest wollen wir einen Vorschlag für einen solchen Rahmen in die Welt geben.

 

Welche Form von Gleichberechtigung spricht das Manifest an, wie definiert Ihr den Begriff?


Wir sprechen ganz bewusst von dem „Manifest für bedingungslose Gleichberechtigung“. Bedingungslos bedeutet: Gleichberechtigung ohne Bedingung. Gleiche Rechte und gleiche Pflichten für alle Menschen, die den Planeten Erde bewohnen. Wir sind überzeugt: Je mehr wir das Dasein an Bedingungen knüpfen, umso repressiver wird eine Gesellschaft und umso empfänglicher sind Menschen für Stereotype, Vorurteile, Machmissbrauch und Manipulation. Agieren wir in bedingungsloser Gleichberechtigung, schaffen wir die Grundlage für ein respektvolles kooperatives Miteinander. Nur so können wir die Probleme der Gegenwart lösen und Zukunft gestalten. Raus aus dem Kampf, rein in die Verbundenheit.

 

Wie ist das Manifest entstanden?

Die Idee ist tatsächlich schon ein paar Jahre alt. Ich habe 2018 ein Buch geschrieben mit dem Titel „Humanismus 4.0 – Leitbild für eine kooperative Humangesellschaft im 21. Jahrhundert“. Das Buch ist quasi in weiser Voraussicht entstanden. Mir war damals natürlich nicht klar, dass wir auf eine globale Pandemie zusteuern, aber 2018 war ein extrem heißer Sommer, das Artensterben war medial sehr präsent – ebenso wie der Klimawandel und die Digitalisierung. Ich bin ausgebildeter Innovation-Coach und mein ganzes Interesse und meine Leidenschaft sind immer auf die Frage gerichtet: Wie können wir die aktuellen Probleme menschenwürdig lösen? Mein Ansatz damals wie heute ist die kooperative Gesellschaft. Heute haben wir durch die Pandemie erste Erfahrungen gesammelt, wie sie funktionieren könnte und was nicht kooperationstauglich ist. Der Aspekt der „bedingungslosen Gleichberechtigung“ war damals die von mir benannte „Königsdisziplin“ auf dem Weg in die skizzierte kooperative Gesellschaft. Damals schon hatte ich das Gefühl, dass es dazu auch einen Leitfaden oder ein Manifest geben müsste. Das entstand dann aber tatsächlich erst im letzten Jahr, als abzusehen war, dass die Probleme eher zu- als abnehmen. Ich hatte 2021 die entsprechenden Punkte in meinem Tagebuch notiert – und dann vergessen, dass sie existierten. Im Sommer diesen Jahres habe ich mir eine lange Denkpause gegönnt und dabei das Manifest wiedergefunden…

 

Wer steckt dahinter, wer ist WOMEN&WORK?

Hinter WOMEN&WORK steckt aktuell ein Team aus zwei Menschen, nämlich meinem Mann und mir. Wir sind seit fast 25 Jahren ein Unternehmer-Ehepaar und seit 12 Jahren Veranstalter der WOMEN&WORK. Gestartet ist sie als Messe-Kongress. Pandemiebedingt haben wir unsere gesamten Aktivitäten digitalisiert und aus der WOMEN&WORK eine Community gemacht, die nach wie vor als Forum dient, in dem ambitionierte Frauen auf Unternehmen treffen, die mehr Frauen rekrutieren und in verantwortliche Positionen befördern möchten.

 

Was ist das (nächste) Ziel?


Wir möchten mit dem Manifest grundsätzlich eine Möglichkeit zum Dialog schaffen und Brücken bauen zu einem kooperativen Miteinander. Das Manifest wird natürlich einen festen Platz in der WOMEN&WORK-Community haben und dort als Leitbild die Richtung vorgeben, in der wir uns gemeinsam mit unserer Community – zu der ab 2023 auch zukunftsgewandte Arbeitgeber gehören werden – entwickeln möchten. Wir werden das Thema immer wieder in den Begegnungs- und Dialogformaten aufgreifen, die wir ab dem kommenden Jahr ganzjährig in der WOMEN&WORK-Community anbieten werden.

 

Wer sollte dieses Manifest unbedingt lesen?

Wir wünschen uns, dass die Idee der bedingungslosen Gleichberechtigung neugierig und offen von vielen Menschen gelesen wird. Es ist ein möglicher Rahmen, in dem wir uns gemeinsam in Verbundenheit bewegen und Neues kreieren können, denn der Gedanke der bedingungslosen Gleichberechtigung wurde bisher – wenn überhaupt – lediglich angerissen, aber noch nie durch- und zu Ende gedacht. Was passiert, wenn wir diesem Gedanken folgen? Wie viel menschenfreundlicher und verbindender könnte unsere Welt sein?

 

 

 

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