Die Kunstbranche leidet unter der Coronakrise: Während der Pandemie seien die Galerieverkäufe um ein Drittel geschrumpft, berichtet die „Handelszeitung„. Mit Artdeal stellt sich nun eine App vor, die den Kunstmarkt über virtuelle Vertriebskanäle demokratisieren will. Mit Start Ende des Jahres will das Schweizer Unternehmen Artikel in der Preisspanne zwischen 1000 und 250 000 Franken anbieten.
Im ersten Halbjahr 2020 erwirtschafteten Kunsthändler laut Handelszeitung fast 40 Prozent ihres Einkommens online. Viele suchten in der Krise nach neuen Modellen, um Kunst unter die Leute zu bringen. Eine neue Art des Kunsthandels den nun das Startup Artdeal besetzen will. „Wir schaffen ein interaktives Kauferlebnis, das in seiner Funktionsweise an Instagram und TikTok erinnert“, sagt CEO und Gründerin Sarah Schlagenhauf. Artdeal soll ein virtueller Ort werden, auf dem Käufer*innen, Künstler*innen und Händler*innen sich in Chats, Videos und Livestreams austauschen können. Schlagenhauf hat dafür den Begriff «Vivent» schützen lassen – virtuelle Events, in denen der Käufer*innen präsentierte Gemälde oder Luxusobjekt direkt erwerben können. Die App launchen will Artdeal Ende des Jahr.
Die digitale Nische besetzen
Denn Beginn will Schlagenhauf mit einer kuratierten Vorauswahl von 500 Anbieter*innen aus aller Welt machen. Die verkauften Artikel liegen in einer Preisspanne zwischen 1000 und 250 000 Franken. Laut Schlagenhauf ist dieser Bereich noch am wenigsten digitalisiert. Sie betont, sie wolle damit den Kunstmarkt demokratisieren. „Jeder soll in die Kunstwelt eintauchen können.“ Inzwischen hat sich auch der schweizer Uhren- und Schmuckhändler Bucherer an Artdeal beteiligt, die höhe der Beteiligung verrät CEO Guido Zumbühl nicht. Bekannt ist aber, dass er auf der Plattform Uhren aus der Bucherer-Blue-Linie anbieten wolle. Ebenso könne er sich «Vivents» zu Vintage-Uhren und -Schmuck vorstellen. Artdeal setzt sich derweil hohe Ziele: „Wir wollen in die Liga der großen Technologieplattformen aufsteigen.“