StartBalanceeva mueller sunday artletter: LAND OF DREAMS

eva mueller sunday artletter: LAND OF DREAMS

„Königsweg“ und wesentlicher Schlüssel zu unseren tiefsten Wünschen, Sehnsüchten, Ängsten, Fähigkeiten ist die Traumforschung für den grossen Erforscher des Unbewussten, Sigmund Freud. Seit Jahrtausenden werden Träume gedeutet, herangezogen für Entscheidungen. Führen zu tiefer Selbsterkenntnis in einem Bereich, der im Tagesbewusstsein oft verborgen bleibt.

Legendär Martin Luther Kings Rede „I had a dream“. Grosse Visionen der Menschheitsgeschichte: Frieden, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung beginnen mit der Vorstellung sie verwirklichen zu können. Mit einem möglichst konkreten Wunschbild. Als Leitfaden.

Shirin Neshat, eine der weltweit renommiertesten Künstlerinnen, berührt in ihrem Film „Land of Dreams“ ganz unterschiedliche Facetten. In der weiten Landschaft New Mexicos wertet in einem Geheimbunker hinter mächtigem Fels eine gleichförmig gekleidete Angestelltencrew die Träume der Ureinwohner:innen, Migrant:innen und Angloamerikaner:innen aus. Neshats Protagonistin erleben wir, wie sie sich zu ganz unterschiedlichen Menschen und ihren Behausungen Zugang verschafft. Unter dem Vorwand eine Kunststudentin zu sein, fotografiert sie und fragt nach den letzten Träumen.

Als Iranerin, seit vielen Jahren in den USA lebend, kennt Shirin Neshat die Gespaltenheit des „Living in one Land, dreaming in another“, wie sie ihre Ausstellung in München nennt. Sie vermischt in ihrem Film die Gefahr einer bis in die Traumwelt digital überwachten Gesellschaft mit den Ängsten und Wünschen einer zerrissenen Identität, wenn man in seine Ursprungsheimat nicht zurückkehren kann, wie die Künstlerin selbst, die im Iran zu gefährdet wäre.   

In ihren Filmen findet sie dafür eindrückliche Bilder. Eine eigene Ästhetik. Und vor allem erreicht sie uns mit Herz und Verstand. Und berührt unsere edelste menschliche Eigenschaft, die im Überwachungsprozedere des Films zur Untugend wird: Empathie!

Mit herzlichem Gruss
Ihre Eva Mueller

Was war Ihr letzter Traum?
Das Museum hat einen digitalen Resonanzraum installiert, in dem man Texte, Bilder und Träume zu Identität und Heimat austauschen kann.
https://resonanzen.pinakothek.de/en

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