Männer erklären uns die Welt. Nicht nur im Alltag begegnen uns die Mansplainer, auch in Zeitungen, Diskussionsrunden und Nachrichtensendungen geben Männer ihre Expertise zum Besten.
Laut der Studie von MediaAffairs (2019) sind nur 28 % der gezeigten Personen in Tageszeitungen weiblich. Text und Bild sind männlich dominiert, in Wirtschaft, Sport und Digitalisierung bleiben wir Frauen weitgehend unsichtbar. Selbiges zeigt die Studie der MaLisa Stiftung über die Corona Berichterstattung in Deutschland. Nur eine von fünf TV-ExpertInnen war weiblich, in der Online-Berichterstattung waren es gar nur 7 %.
Ich bin der Überzeugung, dass es Medieninhalte braucht, die unsere Welt fair repräsentieren, dass Geschichten aus der gesamten Gesellschaft erzählt werden müssen, nicht nur von einem bestimmten Menschentyp. Mit diesem Fokus hat die BBC „50:50 The Equality Project“ ins Leben gerufen – eine selbstauferlegte Quote nicht nur für Frauen, sondern auch für Menschen mit Migrationshintergrund und mit Behinderung.
In Österreich sind wir – wie in vielen anderen Bereichen auch – in Verzug. Daher ist mein persönlicher Weg ein anderer. Als PR-Beraterin fungiere ich in der Schnittstelle zwischen JournalistInnen und Menschen, die die Öffentlichkeit suchen.
Meine Mission ist es, Frauen Gehör zu verschaffen. Das Totschlagargument für Manels, nur aus Männern bestehende Panels, lautet: Wir haben keine Frau gefunden, die öffentlich sprechen will. Lassen wir das nicht gelten. Gehen wir mit unserer Expertise an die Öffentlichkeit. Werden wir sichtbar!
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