Fuel your mind ist die monatliche Kolumne von Lisa Kögler, Purpose Coach und Managing Partner von WoMentor. Es geht darin um unser “Mind”, also unsere innere Gedanken- und Gefühlswelt, die oftmals ganz schön durcheinander, überfordert, unruhig und unzufrieden sein kann. Wie kann man das ändern und sich täglich in einen friedvollen, ausgeglichenen, vertrauensvollen und freudigen “State-of-Mind” begeben?
Wow! In den letzten beiden Wochen ist Vieles passiert. Einschneidend war das Erlebnis, als mein Stresslevel mit einer Herzratenvariabilitätsmessung schwarz auf weiß sichtbar gemacht wurde. Die Messung beruht darauf, dass unser Herz nie exakt gleichmäßig schlägt, außer kurz vor unserem Tod, sondern sich Schlag für Schlag neu auf die Situation, die Umgebung und anderes einstellt. Mit einer HRV kann festgestellt werden, ob du dich wohl fühlst oder ob dir etwas unangenehm ist, wie aktiv dein parasympathisches und sympathisches Nervensystem sind, also wie gestresst du bist (siehe erster Artikel von Fuel Your Mind) und auch wie tief du schläfst. Jeder Herzschlag verrät, wie es dir geht. Je höher deine Herzratenvariabilität, desto besser, je mechanischer und gleichmäßiger, desto schlechter.
Für eine solche Messung trägt man 24 h lang ein Messgerät mit Elektroden und führt ein akribisches Tätigkeitsprotokoll. Wie genau das alles funktioniert hat, kannst du in meiner Fotodokumentation auf Instagram unter @lisakoegler nachsehen und -lesen.
Wie im letzten Artikel klar wurde, fühle ich mich häufig gestresst. Das bestätigte die HRV Messung, und zwar stärker als mir lieb war. Meine Tiefschlafphasen waren in der gemessenen Nacht quasi nicht vorhanden (Zu meiner Verteidigung: ich hatte aber auch wirklich schlecht geschlafen!), doch auch die Wachphasen bestätigten es: Ich bin gut darin, mich zu stressen. Das Spannungsgeschehen steigt über Tag immer weiter an. Selbst abends konnte ich kaum runterkommen und echte Entspannung war während des gesamten Tages nicht zu erkennen!
Der Psychologe, der die Messung durchführte und das Beratungsgespräch leitete, fragte mich: „Was tust du, um runterzukommen?“- „Ich habe mit Yoga angefangen und gehe täglich spazieren.“, meinte ich verunsichert. Denn obwohl meine Wahrnehmung bestätigt wurde, war die Offensichtlichkeit niederschmetternd. Waren alle meine bisherigen Versuche mich zu entspannen etwa umsonst?
Das sei genau die falsche Herangehensweise, um mit meinem Stress umzugehen, bekam ich nun zu hören. What a FAIL! Um ehrlich zu sein, haben mich diese Nachrichten ganz schön aus dem Konzept gebracht. In der darauffolgenden Nacht konnte ich wieder nicht schlafen, denn der Gedanke, entspannen zu MÜSSEN, kann auch ganz schön stressen. Ich bekam aber auch einige Tipps mit nach Hause und die beste ärztliche Verschreibung meines bisherigen Lebens: TANZE! Tanze, um die Spannung rauszukriegen und dem inneren Kelomat ein Ventil zu geben. Tanze und trete alle ToDos krum und klein. Tanze und stelle dir vor, wie alle Pflichten und Erledigungen klein und kleiner werden. Tanze und boxe und kreische und lass los!
In den letzten beiden Wochen habe ich täglich mehrmals über einige Minuten (nicht länger) hinweg getanzt, mit Polstern aufs Sofa eingedroschen und mir vorgestellt, wie ich mit meinen Füßen und boxenden Händen meine ToDos klein hacke und vernichte. Es hilft! Ich weiß noch nicht, wie anhaltend es ist – ich werde in 2 Wochen wieder berichten – aber ich nehme zurzeit viel genauer wahr, wann und in welchem Ausmaß das innere Kribbeln ansteigt. Wie ich es niederdrücke und auszuhalten versuche und erlaube mir jetzt diese Spannungen rauszutanzen und ja, auch zu kreischen!
In diesem Sinne!
Shake it off und bring dein Herz zum Tanzen!
Lisa
PS: Mehr über mich erfährst du hier: www.womentor.at/about-lisa und auf Instagram @lisakoegler
P.P.S.: Das Lied „Mein herz tanzt“ von MIA eignet sich dafür ganz wunderbar
P.P.P.S.: Die Messung wurde von Johann Beran durchgeführt: www.praxis-beran.at