Fuel your mind ist die monatliche Kolumne von Lisa Kögler, Purpose Coach und Managing Partner von WoMentor. Es geht darin um unser “Mind”, also unsere innere Gedanken- und Gefühlswelt, die oftmals ganz schön durcheinander, überfordert, unruhig und unzufrieden sein kann. Wie kann man das ändern und sich täglich in einen friedvollen, ausgeglichenen, vertrauensvollen und freudigen “State-of-Mind” begeben?
Mein „State-of-Mind“? Stress. Ich muss zugeben, gezählt habe ich noch nicht – doch ich denke mehrmals am Tag über Stress nach und nehme das Wort mindestens einmal in den Mund. „Wie gestresst bin ich gerade?“ frage ich in Gedanken, „Das stresst mich total“ oder „Es ist gerade etwas stressig” kommuniziere ich nach außen. Ich bin des Wortes schon überdrüssig, bereits der Gedanke an Stress stresst und überhaupt habe ich beschlossen, in einem “State-of-Mind” leben zu wollen, in dem Stress eine untergeordnete Rolle spielt. Freudig soll der Tag beginnen, entspannt weitergehen, im Vertrauen möchte ich die Hindernisse nehmen, um dann zufrieden in den Feierabend zu gehen. Diese Kolumne ist mir Ansporn, ein Experiment zu starten: Wie kann man bzw. ich diesen Zustand erreichen und welche Tools helfen mir dabei? Ich werde dich als Leser:in auf diese Reise mitnehmen.
Zunächst sei erwähnt, dass Stress grundsätzlich ja gar nichts Schlechtes ist. In Stresssituationen wird das sympathische Nervensystem aktiv, das uns zu Höchstleistung antreibt und uns Zugang zu verborgenen Kraftreserven gibt. Das ist alles wundervoll, gut und nützlich, solange es nicht in einen dauerhaften Zustand ausartet. Solange wir nicht verlernen, uns auch wieder zu entspannen. Denn tatsächlich ist Entspannung ein aktiver Prozess, bei dem der Gegenspieler des Sympathikus, das sogenannte parasympathische Nervensystem, aktiviert wird, der uns regeneriert und erholt.
Stress scheint tendenziell zu einer Art Zivilisationskrankheit ausgeartet zu sein. Das Konzept Stress erlebte eine steile Karriere, wenn man bedenkt, dass das Wort erst in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts von Hans Selye die heutige Definition erhielt und Bedeutung erlangte.
Es ist Zeit für eine Trendwende! Zumindest in meinem Leben.
Wenn es einen Wunsch nach Veränderung gibt, dann gebe ich meinen Klient:innen zunächst meist eine Beobachtungsaufgabe. Der Sinn dahinter ist, sich selbst wahrzunehmen und anzufangen, Nuancen zu erkennen. Zugleich ist es auch eine Achtsamkeitsübung, die womöglich bereits eine Stressminderung bewirkt.
Ein “State-of-Mind” Tagebuch mit drei Kategorien wird mir helfen, mich zu beobachten. In Kategorie eins trage ich ein, was ich an dem Tag gemacht habe. Daneben folgt als Nummer zwei ein Spannungs- oder Stressbarometer. Auf einer Skala von 1-10 wird darin bewertet, wie gestresst ich mich fühle. 1 steht für Tiefenentspannung, also Schlaf, und 10 für maximalen Stress oder Panik. Die dritte Kategorie sind die Stressauslöser. Was macht gerade Stress, was bringt gerade Entspannung? Man muss dabei bedenken, dass das Stressgefühl unabhängig davon ist, wie viel man zu tun hat. Stress kann ausgelöst werden durch zu viele ToDos, durch EINE überfordernde Aufgabe, oder auch durch zu wenige Aufgaben. Er kann ausgelöst werden durch bestimmte Gedanken, die uns lähmen und suggerieren, dass wir zu wenig Zeit haben, etwas nicht schaffen werden etc. Viele Wege führen zu Stress.
Mindestens genauso viele Wege führen jedoch zu innerem Frieden! Sie zu entdecken, sie wahrzunehmen und immer weiter auszubauen, das ist mein Ziel.
Ich freue mich auf das Experiment und auf die Erkenntnisse, die daraus entstehen werden und natürlich auf deine Begleitung als Leser:in und womöglich Mitmacher:in in diesem Prozess.
Go4Gold & BeBlessed,
Lisa