Fuel your mind ist die monatliche Kolumne von Lisa Kögler, Purpose Coach und Managing Partner von WoMentor. Es geht darin um unser “Mind”, also unsere innere Gedanken- und Gefühlswelt, die oftmals ganz schön durcheinander, überfordert, unruhig und unzufrieden sein kann. Wie kann man das ändern und sich täglich in einen friedvollen, ausgeglichenen, vertrauensvollen und freudigen “State-of-Mind” begeben?
Ich dachte immer, dass wir über unsere Nahrung Energie aufnehmen. That’s it. Batterien werden aufgeladen, in dem wir uns gesund ernähren und ausreichend ruhen und entspannen. Ich durfte in den letzten Wochen viel Neues darüber lernen, wo meine Energie herkommt. Energiequelle Nummer 1 ist dabei der Schlaf. Eigentlich eine gute Nachricht, denn dafür müssen wir ’nichts tun‘, oder doch?
Guter Schlaf bedeutet, in 3-4 Tiefschlafphasen zu kommen. Unser Schlaf verläuft in Zyklen mit je 5 Phasen und dauert ca. 90 Minuten lang. In der Tiefschlafphase produziert unser Gehirn Thetawellen. Das Immunsystem läuft auf Hochtouren und wir regenerieren uns. Zudem schrumpft unser Gehirn – zwar nur wenig, aber doch. Dadurch entsteht mehr Raum für den Liquor, die Flüssigkeit, die unser Gehirn umgibt und auch im Rückenmark befindet. Durch das Schrumpfen nimmt die Liquorzirkulation zu – es werden vermehrt Eiweiße und Schadstoffe vom Gehirn abtransportiert. Die Wissenschaft geht mittlerweile davon aus, dass zu wenig Qualitäts-Schlaf ein Auslöser für Altersdemenz ist.
Die sogenannte REM-Phase, in der sich unsere Augen schnell von links nach rechts bewegen, ist dem Wachzustand am nächsten. In ihr verarbeiten wir die Eindrücke und Erfahrungen des Tages – wir erhalten ‚Seelsorge‘. Wir sollten uns also mindestens 6-8 Stunden Schlaf täglich gönnen, denn unser Gehirn braucht Schlaf, guten Schlaf!
Guter Schlaf beginnt bereits am Vorabend. Damit unser Körper in den Schlafmodus kommt, braucht es das Hormon Melatonin. Dieses wird gebildet, wenn über unsere Augen kein Blaulicht mehr wahrgenommen werden kann. Blaulicht kommt im natürlichen Sonnenlicht nämlich nur nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang vor. Das Problem: Alle Bildschirmgeräte, wie Handy, Computer etc. haben Blaulicht in ihrem Spektrum. Es signalisiert unserem Körper: Werde wach bzw. bleib wach, die Melatonin-Produktion wird umgehend gehemmt. Daher ist es wichtig, Blaulicht am Abend möglichst zu vermeiden. Auf meinem Handy, als auch meinem Laptop habe ich mittlerweile einen Nachtmodus installiert. Ab ca. 20:00 Uhr bzw. Sonnenuntergang wird der Bildschirm ‚rötlicher‘, es wird weniger Blaulicht ausgestrahlt. Zudem habe ich beschlossen mir eine Blaulichtfilterbrille für die Abendstunden zuzulegen. Auf Netflix möchte ich doch nicht ganz verzichten 🙂
Auch wichtig ist es, innerlich ‚runterzukommen‘. Mittlerweile nehme ich eine innere Aufgeregtheit besser wahr und gönne mir in solchen Momenten noch eine ausgelassene Tanzeinlage.
Ich glaube, ich bin immer noch am Lernen, was ‚guter Schlaf‘ wirklich bedeutet und wie es sich anfühlt ‚ausgeschlafen zu sein‘. Ich halte es für fatal an einer ‚ich brauche nur 6 Stunden Schlaf und bin daher cool‘ Philosophie festzuhalten. Guter Schlaf gehört zu einem nachhaltigen und erfolgreichen Lebensstil dazu. Wenn du dir unsicher bist, wie gut du schläfst, dann mach ebenfalls eine Herzratenvariabilitätsmessung, von der ich im ersten Beitrag erzählt habe. Ich selbst werde in einigen Wochen eine Vergleichsmessung machen. Mal sehen, wie gut ich dann schlafe!
Schlaf gut und tief!
Lisa
P.S.: Meine Buchempfehlung ist ‚Der Energie-Code‘ von Dr. Med. Doris Eller-Berndl