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Im Handel: Streetwear auf leeren Straßen

VIS A VIS ist ein Streetwear Modelabel mit Sitz in Wien. Gegründet wurde das Unternehmen 2016 von der Jungdesignerin Andrea Sellemond (geb. Kerber). Nach Ihrer Ausbildung in Innsbruck und dem Abschluss ihrer Meisterarbeit in Wien konnte sie das Erlernte während ihrer Zusammenarbeit mit dem bekannten Modeschöpfer Juergen Christian Hoerl professionalisieren. Die Maßschneiderei für individuelle Mode kreiert zwei Kollektionen pro Jahr. Seit 2018 ist die Brand im eigenen Store in der Wiener Kirchengasse zu finden.

Nach einem Jahr Pandemie mit Lockdowns und der Schließung des stationären Handels, besteht Hoffnung auf eine relativ normale Sommersaison. Ist für den Handel das Geschäft jedoch bereits gelaufen? Können die Verluste 2021 noch aufgeholt werden?

Durch verschiedene Projekte konnte ich die Verluste gering halten. Natürlich waren die staatlichen Förderungen auch eine sehr große Hilfe. Wenn im Sommer dauerhafte Normalität zurückkehrt, kann ich bis Ende des Jahres die Verluste wieder aufholen. Mit einem hohen Gewinn rechne ich heuer dennoch nicht.

Spielt E-Commerce in Ihrem Unternehmen ein Rolle? Gab es andere Wege als den klassischen stationären Handel über den Sie zu Umsätzen gelangt sind?

Ich habe 2016 mein Geschäft mit E-Commerce begonnen und war während der Pandemie sehr froh, dass ich bereits einen funktionierenden Onlineshop hatte. Ich musste allerdings viel mehr in Digitales Marketing investieren um Teile des Verlustes die ich durch die Schließung hatte, mit dem Onlineshop aufzuholen. Wie bereits erwähnt hatte ich neben meinem Label VIS A VIS andere Projekte mit denen ich trotz der Schließung Umsatz machen konnte. Ich habe beispielsweise für den Shop „Valerie“ in Wels im letzten Jahr 6 Eigenkollektionen produziert Außerdem habe ich in meiner alten Schule in Kappl (Tirol) einige Nähkurse gegeben.

Auf Ihrer Website fällt auf, dass Sie bereits viele Kooperation mit bekannten Namen wie  der Band Wanda, dem Online-Shop Westwing, aber auch mit Theatern hatten. Welches Projekt ist Ihnen ganz besonders in Erinnerung geblieben und warum?

2019 habe ich gemeinsam mit der Hotelkette „Max Brown“ einen unisex Pyjama designen dürfen. Die Herausforderung an diesem Projekt war die Vorgabe, dass der Pyjama nicht nur unisex sein soll, sondern auch tagsüber tragbar ist. Jetzt ist der Pyjama europaweit in jedem Max Brown Hotel erhältlich. Mit einem internationalen Kooperationspartner zu arbeiten, war für mich sehr spannend.

Wie würden Sie ihre Kollektionen beschreiben und für wen sind sie gemacht?

In meinen Designs spiele ich sehr gerne mit Gegensätzen und Brüchen. Der Schlüsselmoment in meinen Kollektionen ist die Wandelbarkeit vom „day to night Look“. Das wichtigste ist, dass sich Frauen in meinen Kollektionen wohl fühlen und alles kombinieren können, ohne sich groß Gedanken machen zu müssen. Die typische VIS A VIS Kundin ist selbstbewusst und unabhängig. Ihr Stil ist modern, unkompliziert und kosmopolitisch. Außerdem hat sie einen Sinn für coole Ästhetik.

Was haben Sie persönlich in diesem Jahr am Meisten vermisst?

Mein Shop liegt in der Kirchengasse, eine Gasse die besonders bei Touristen sehr beliebt ist. Vor Corona hatte ich Kunden aus der ganzen Welt mit denen ich mich sehr gerne über ihre Kulturen und Lebensweisen unterhalten habe. Diesen multikulturellen Austausch habe ich sehr vermisst. Auch privat habe ich unter der Reduktion der sozialen Kontakte sehr gelitten.

Worauf freuen Sie sich im Sommer?

Vor allem auf Normalität im Alltag. Aber natürlich auch auf den nächsten Urlaub, die nächste Party und auf viele gemütliche Sommerabende in Schanigärten.


Mehr Fashion von Vis a Vis gibts hier.

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