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Keine Krise in der Krise

Die wiederkehrenden Lockdowns stürzten viele Unternehmen in die Krise. Und doch schafften es einige, sich in diesem Ausnahmezustand weiter zu entwickeln und sogar gar neu zu erfinden, schreibt Anna D. Dichen in der neuen SHEconomy-Ausgabe. Ein Beispiel ist Kerstin Perschmann.

Man kann wirklich alles schaffen

Kerstin Perschmann, Flugbegleiterin & Gründerin von onceres.de
Netzwerke: Madame Moneypenny, Facebookgruppen

Kerstin Perschmann. Foto: bereitgestellt.

Dann gab es noch jene, bei denen die beruflichen Folgen durch Corona gar keinen Druck oder Stress auslösten. Bei Kerstin Perschmann war es gähnende Langeweile, die den Antrieb für neue Ideenfindungen lieferte. Als Flugbegleiterin gewann sie während des ersten Lockdowns viel Freizeit und wollte einfach Neues ausprobieren. So kam sie auf die Idee, nachhaltige Kleidungsstücke für den Alltag zu entwerfen – wobei sich ihr kreativer Anteil vor allem darauf konzentriert, jene gesellschaftskritische Sprüche zu finden und zu entwickeln, die dann auf ihren oversized T-Shirts und Hoodies zu lesen sind. Kostprobe: „Fuck Your Brand“, „No One Cares About Your Fake Life On Social Media“ oder „No Sympathy For This Society“. Damit könne sie sich selbst gut identifizieren, wie sie sagt. Der Name „OnCeres“  bedeutet übrigens so viel wie „auf dem Planeten Ceres“, ein Zwergplanet zwischen dem Mars und Jupiter, der über all das verfügt, was für die Entstehung von Leben notwendig ist – Wasser, Engergie und kohlenstoffhaltige, organische Moleküle – aber es ist eben nicht wie auf der Erde. „Over 7 Millione People Experienced Today In A Different Way“, würde Perschmann vielleicht zu diesem geheimnisvollen Kosmos sagen; so lautet zumindest ein weiterer ihrer Hoodie-Sprüche.

„No one cares about your fake life on Social Media“ T-Shirt von OnCeres.

Kennt ein selbstsicherer Mensch wie sie irgendwann auch Gefühle von Unsicherheit? „Ich hatte großen Bammel in dem Moment, als wir online gingen. Dass unsere Streetwear vielleicht nicht so gut bei den Leuten ankommen könnte, wie wir erhofften“. Doch dieser verflüchtigte sich schnell, zumal die ersten Bestellungen bereits nach Minuten eintrudelten. „Good energy haben wir definitiv aus dem Feedback der Kunden gezogen, deren Worte uns immer weiter gepusht haben,“ so Perschmann. Probleme gab es anfänglich mit dem Lieferanten, der „uns immer wieder Bauchschmerzen bereitete: Bestellungen konnten teilweise nicht abgewickelt werden und wir mussten immer wieder Produkte stornieren, weil er keine ordentliche Lagerhaltung hatte und immer wieder Teile fehlten.“

Problem? Lösung! Also kam es zum Lieferantenwechsel. Auch das Thema Steuern lagerte sie schnell aus, um „unseren Fokus darauf zu legen, was wir gut können und uns Spaß macht“. Ihre persönliche Neuerfindung zeigte ihr, wirklich alles schaffen zu können: „Ich habe BWL studiert und mich während dieser Zeit ausprobiert, aber ich fand es furchtbar, am PC in einem Büro zu arbeiten. Die Selbstständigkeit wiederum zeigte mir, wie unglaublich toll es sein kann, viel und lange zu arbeiten, wenn man Freude an einer Sache hat und neue Erkenntnisse einen immer weiter nach vorne bringen. Es ist eine unglaubliche Bereicherung, für die eigenen Träume zu arbeiten und nicht für die eines anderen.“

Lesen Sie den ganzen Artikel mit Erfolgsgeschichten von Frauen aus Deutschland und Österreich in der neuen SHEconomy-Ausgabe. Sie erscheint am 14. Dezember in Österreich und am 17. Dezember in Deutschland. Hier geht’s zum Abo-Shop.

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