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Kopf der Woche: Anita Wittmann

Anita Wittmann, Controllerin bei VERBUND, über ihren späten Karriereweg und die manchmal schwierige Vereinbarkeit von Job und Familie.

Sie sind im Controlling Stromvertrieb bei VERBUND tätig. Was machen Sie da genau?

VERBUND beliefert rund 500.000 Kund*innen mit Strom und Gas. Ich bin im Controlling für Forecast und Budgetierungsprozesse verantwortlich und betreue von fachlicher Seite unser SAP-Business-Intelligence-Projekt. Seit zwei Jahren arbeite ich verstärkt in einem bereichsübergreifenden Team, das sich mit innovativen Lösungen von der Produktidee bis hin zur operativen Umsetzung beschäftigt.

Sie stiegen nach der Matura ins Berufsleben ein und haben erst zehn Jahre später zu studieren begonnen. Würden Sie rückblickend etwas anders machen?

Gleich nach der Matura wusste ich nicht, wo meine berufliche Reise hingehen sollte, ein Studium war kein erklärtes Ziel. Nach ersten beruflichen Erfahrungen hatte ich das Glück, in meinem Vorgesetzten eine Art Mentor zu finden, der meinen Wunsch nach „mehr“ unterstützt hat. Schließlich habe ich berufsbegleitend Finanz-, Rechnungs- und Steuerwesen studiert. Es war eine herausfordernde Zeit mit vielen Ups and Downs. Rückblickend wäre es einfacher/sinnvoller/logischer gewesen, gleich zu studieren. Ich bin aber überzeugt, dass ich dann mein Studium nicht so zielstrebig verfolgt hätte wie nach zehn Jahren Berufserfahrung.

Was war für Sie der Anreiz, sich bei VERUND zu bewerben?

Als ein Job im Finanzbereich ausgeschrieben wurde, war für mich klar, dass ich mich bewerbe. Viele verbinden mit VERBUND die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft. VERBUND ist Österreichs größter Energieerzeuger, das ist aber bei weitem nicht alles. VERBUND deckt das ganze Spektrum des Energiemarktes von der Erzeugung über Transport bis zum internationalen Handel und Vertrieb ab. Wir bieten unseren Kund*innen auch innovative Produkte wie Kauf und Miete von PV-Anlagen oder ein Lade-Komplettpaket für E-Autobesitzer.

„Es ist ein täglicher Spagat“

Haben Frauen bei VERBUND gute Aufstiegsmöglichkeiten?

Aus der Historie heraus ist VERBUND ein männlich dominiertes Unternehmen. Im Konzern liegt der Frauenanteil bei rund 18 Prozent, in Führungspositionen bei 10 Prozent. Das 2020/21 durchgeführte Projekt „Gender Balance“ zeigt aber durch neue Formate und Netzwerke erste Erfolge und eine Zielsetzung von einer 20 prozentigen Frauenquote in Führungspositionen. Generell sehe ich aber in ganz Österreich, dass es noch Luft nach oben gibt. Dasselbe gilt für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Eltern – Stichwort Kinderbetreuungszeiten – auch hier gibt es trotz gesetzter Bemühungen noch Potenzial.

Controlling hat mit Verantwortung, Deadlines und Stress zu tun. Ist der Job mit einem erfüllten Privatleben vereinbar?

Mal gelingt es mir besser, mal schlechter. Von Mitarbeiter*innen wird Flexibilität erwartet und in stressigen Phasen ist das Arbeitsleben oft ressourcenbindend. Das ist gerade mit dem Familienleben manchmal schwer zu vereinbaren. Daher erfordert es Verständnis von der ganzen Familie. Umso besser ist es, dass mein Partner und ich ein eingespieltes Team sind – und trotzdem ist es ein täglicher Spagat.

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