Die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern konnte am Sonntag gemeinsam mit ihrer Partei erneut einen Wahlsieg erringen. Dieser ist zugleich historisch: Künftig wird die Mitte-links Partei 64 von 120 Sitzen im Parlament besetzen, was eine erstmalige Alleinherrschaft einer Partei seit Inkrafttreten des derzeit gültigen Wahlrechts in Neuseeland bedeutet.
Ardern erarbeitete sich ihr politisches Renommee durch ihre außergewöhnlichen Fertigkeiten in Sachen Krisenmanagement sowie ihrer Authentizität im Auftreten. So war sie die erste amtierende Regierungschefin Neuseelands, die in ihrer Amtszeit ein Kind zur Welt brachte.
Ihr vernetzter Zugang bei der Bewältigung von Problemen schenkt tiefe Einblicke in die Art und Weise, wie sie als Leaderin agiert. Trotz globaler Krise schaffte sie es, ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität in der neuseeländischen Bevölkerung zu verbreiten. Auch während des Lock-Downs blieb sie in stetigem Kontakt mit den BürgerInnen – beispielsweise mittels Live Q&A Sessions auf Facebook, um Klarheit in die Situation zu bringen sowie die Nähe zur Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Dieser Erfolg zeichnet sich nun auch im Wahlergebnis ab: Ardern erreichte knapp 50 Prozent der Wählerstimmen.
Es seien keinesfalls normale Zeiten und sie sehe sich auch den kommenden Herausforderungen im Umgang mit der Pandemie konfrontiert – dennoch setze sie auf eine positive Regierungsführung: »Es muss Hoffnung verbreitet werden!«, betont die Ministerpräsidentin. Mit der absoluten Mehrheit will sie nun auch das Reformtempo erhöhen und bereits binnen drei Wochen eine neue Regierung bilden. Dadurch sollen nicht nur besser Wahlversprechen eingehalten, sondern auch Kritikpunkte konstruktiver behandelt werden.
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