StartOpinion"Künstliche Intelligenz, die uns ersetzen kann, daran möchte ich nicht glauben."

„Künstliche Intelligenz, die uns ersetzen kann, daran möchte ich nicht glauben.“

„Wenn ich mir derzeit das Weltgeschehen ansehe, stelle ich mir immer häufiger die Frage, ob ich Fakt und Fiktion auseinanderhalten kann.“ Dieser Satz von Clara Blume, der bei unserem Gespräch über ihr neues Album gefallen ist, lässt mich seit einigen Tagen nicht los.

Es klingt banal: Klar, wir wissen was Show ist, PR, vielleicht Fake und bis hin zur Propaganda. Aber was Clara Blume wohl auch meinte, sind die für viele von uns noch nicht vorstellbaren Möglichkeiten, mit denen Künstliche Intelligenz unser aller Leben verändern wird. Da sie als Kulturbotschafterin im Silicon Valley an den Schnittstellen zwischen Kunst und Technik arbeitet,   hat sie Einblick in die Höhen und Tiefen, die im Tal der unbegrenzten Möglichkeiten beschritten werden. Künstliche Intelligenz, die Kunst schafft? Bereits da. Künstliche Intelligenz, die uns ersetzen kann? Zumindest ich möchte sie mir nicht vorstellen.

Die Seele ist ein weites Land, hat Artur Schnitzler seinen zerrissenen Zeitgenossen ins Stammbuch geschrieben. Sie wandelten im Fin de Siecle auf einer messerscharfen Kante, die schließlich zu einem schmerzhaften Umbruch der Gesellschaft führte.

Die Zeitenwende ist uns allen ein Begriff geworden. Gespannt erwarte ich die Wahl des Unwortes 2023. Mir scheint die Konkurrenz war selten so dicht.

Die Seele als weites Land mag viele Abgründe haben, doch in ihrer Menschlichkeit ist sie nicht nur verletzlich, sondern auch harmoniebedürftig und immer wieder versöhnlich.

Ich hoffe auf viele wunderbare Künstlerinnen, Innovatorinnen, unverbesserliche Optimistinnen und hartnäckige Weltverbesserinnen, die uns helfen klarer zu sehen.

Um sie vor den Vorhang zu holen, haben wir den „Minerva Award“ ins Leben gerufen. Um ihnen jeden Tag eine Bühne zu geben, gibt es Sheconomy.media. Aber was wären wir ohne die vielen Geschichten, die uns durch unsere Community zugetragen werden und den Zuspruch, den wir dadurch erhalten?

Nur noch eine Medienplattform ohne Seele.

Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen: Fakt und Fiktion mögen immer schwieriger unterscheidbar sein. Aber wenn wir nicht verlernt haben, auf unseren inneren Kompass zu hören, spüren wir doch aus welcher Richtung der Wind weht.

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