StartInnovationLearnings & Nachbericht der SHEtech 2022

Learnings & Nachbericht der SHEtech 2022

Für alljene, die die diesjährigen SHEtech Online Days verpasst haben oder die ein oder andere Gesprächsrunde nochmals Revue passieren lassen möchten, gibt es in diesem Beitrag die einzelnen Vorträge inhaltlich zusammengefasst sowie die Verlinkungen zu den Videoaufnahmen.

Text: Nija Würzelberger, Tatjana Peters, Mana Momeni


TAG 1


Key Note: Women in Tech Make the Difference

Der erste Tag der SHEtech Online Days legte den Fokus auf das Thema Skills der Zukunft. Die Veranstaltung startete mit einer detailreichen Keynote von Stefanie Fitzka, Head of Higtech & Telco bei der IT Beratungsfirma Gartner mit dem Titel „Women in Tech Make the Difference“. Darin sprach Fitzka über die Wichtigkeit von IT und Tech sowohl in Wachstums- als auch in Krisenzeiten. Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtiger werdende Rolle – und das nicht nur in umweltbezogener Perspektive, sondern sowohl den Arbeitsplatz und nachhaltige Performance betreffend als auch verantwortungsvolle Investmentstrategien und Cybersecuritymaßnahmen, um Unternehmen langfristig zu schützen. In der Keynote wurde weiters die Bedeutung von Diversität für den Unternehmenserfolg aufgegriffen. Laut Studien wie jene des Beraterunternehmens McKinsey haben Unternehmen mit hoher Gender-Diversität eine weitaus größere Wahrscheinlichkeit, profitabel zu sein, als Unternehmen mit einem niedrigen Diversitätsanteil. Zudem weisen Unternehmen mit einer größeren Geschlechtervielfalt in den Vorständen mehr Patente und eine höhere Innovationsleistung vor, wurde das Journal of Financial and Quantitative Analysis zitiert. „Diversität ist kein Selbstzweck, sondern auch gut für das Business“ lautet die simple Konklusion. Technologie, sagt Fitzka, hat eine direkte Auswirkung auf das Leben von Frauen, und zwar in verschiedenen Bereichen wie Karriereentwicklung, Customer Experience, Produktqualität und Sicherheit. Die Tech-Industrie braucht daher dringend Frauen, um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und sie zu lösen.

Roundtable: How Female Leaders Shape The Future

Im ersten Roundtable der SHEtech diskutierten Silvia Kaupa-Götzl (Österreichische Postbus AG), Brigitte Bach (Salzburg AG), Sonja Stessl (Wiener Städtische Versicherung AG) sowie Nina Kaiser (4GAMECHANGERS Festival) unter der Moderation von Simone Fasse (SHEconomy).

Key Learnings:

  • Mädchen früh abholen, Raum für sie schaffen, sie unterstützen und ermutigen für Technik und Digitalisierung
  • Sichtbarmachung
    • Frauen machen andere Erfahrungen als Männer, sie sind von Themen anders betroffen. In der Tech-Branche, wie auch in vielen anderen, sind die meisten Ansätze an den Bedürfnissen von Männern orientiert
  • Mindset und Unternehmenskultur
    • In der Diversität liegt die Zukunft
    • Bedingungen schaffen, die es Frauen ermöglichen sich ebenso aktiv wie Männer im beruflichen Rahmen einzubringen (z.B. Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten, Einkommensgerechtigkeit)
    • Weiblich assoziierte Stärken bewusst wahrnehmen und nutzen (Entscheidungsfreudigkeit, Resilienz in Krisensituationen, Gemeinschaftsbewusstsein)

Zu der Video-Aufzeichnung gelangen Sie hier.

Deep Dive: Greentech & Kreislaufwirtschaft

Einen detaillierte Auseinandersetzung mit dem Zukunftsfeld „Greentech & Kreislaufwirtschaft“ konnten die Zuschauer:innen im gleichnamigen Deep Dive verfolgen. Die Gesprächsrunde wurde moderiert von Silja Tillner (Architektenbüro Tillner & Willinger). Am Panel sprachen Lia Gruber von der TU Graz, Theresa Rothenbücher von Revo Foods und Anja Moser (RHI Magnesita).

Key Learnings:

  • Zukunftsentwicklungen
    • Energiegemeinschaften werden in Zukunft in ganz Europa Einzug finden, Österreich aktuell in Vorreiterrolle
    • Die Energiewende sollte für alle sein, nicht nur für jene, die es sich leisten können
    • Dekarbonisierung und nachhaltige Wiederverwertung von CO2 als wichtiger Aspekt in der Feuerfestindustrie
    • Umstieg auf erneuerbare Energie, Arbeit am Bestand – Stichwort Sanierung – sowie Verwendung von Recyclingmaterialien als Schlüsselfaktor im Gebäudesektor
  • Mehr Frauen in die Technik
    • Mädchen so früh wie möglich mit Technik und Wissenschaft in Kontakt bringen
    • Auch Jungen darauf sensibilisieren, dass Mädchen sich für Technik interessieren können (weg von typischen Rollenklischees)
    • Neugier ist die Voraussetzung für einen Forschungsberuf – Neugier mit praxisnahen und kindergerechten Vorstellungen erhalten und somit Interesse an Technik und Wissenschaft nachhaltig wecken

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Deep Dive: Digitalisierung & IT Projekte

Im zweiten Deep Dive setzten sich Gülnaz Atila, Wienerberger AG, Melanie Moske, Weng Fine Art, und Miriam Weberstorfer, ArchäoNOW, unter der Moderation von Christine Wahlmüller, WomeninICT, mit Frauen in Digitalisierung & IT Projekten auseinander. Die Speaker:innen gaben Beispiele, wie sie selbst in diesen Bereich kamen, wie männerdominierte Branchen gerade durch Digitalisierung für Frauen attraktiver gestaltet werden können und wie IT erlebbar gemacht wird.

Key Learnings:

  • Mehr Mut
    • Das Trauen und Tun ist das Allerwichtigste
    • Chancen ergreifen, ohne lange nachzudenken
    • Man kann fast alles „on the job“ lernen
    • Kein Aneignen „männlicher Qualitäten“ notwendig
    • Nicht beim ersten Rückschlag zurückziehen
  • Das richtige Team ist wichtig
    • Über den Tellerrand hinausschauen
    • Diversität im Team ist ein Vorteil
  • Mädchen früh an Technik heranführen
    • An der Universität ist es zu spät, um Interesse zu wecken
    • Prägung beginnt schon im Kindergartenalter
    • Frauen schon früh durch Internships ans Unternehmen binden
  • Vernetzen
    • Auch im Kleinen mit Freundinnen
    • Themen im Freundeskreis pushen
    • Bei Paneldiskussionen Fragen stellen, dadurch entsteht Sichtbarkeit
  • Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten
    • Stärkere Digitalisierung von Branchen mit meist körperlich schwerer Arbeit macht das Feld für Frauen attraktiver

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Roundtable: Berufsbilder & Skills der Zukunft

Zum Thema Berufsbilder und Skills der Zukunft diskutierten Claudia Von der Linden, TU Graz, Rafaela Strasser, Porsche Informatik sowie Sigrid Hantusch-Taferner von Codecool Österreich unter der Moderation von Michaela Ernst, Chefredakteurin von SHEconomy.

Key Learnings:

  • Studium im IT Bereich: Wort- und Bildwahl von Ausschreibungen sehr wichtig – um auch attraktiv für Frauen zu sein
    • Empathie, Design, Kommunikation, Interdisziplinarität und gesellschaftliche Sinnhaftigkeit – resonieren stärker mit weiblichen Publikum, führen zu mehr Bewerbungen
    • Gelebte Realität – zB Bewerbungsgespräch mit einer Frau – macht einen positiven Unterschied
  • Programme für Frauen in Führungspositionen – Rolemodels, Coaching- und Mentoringprogramme als rollender Ball
  • Selbstbewusstsein in die eigenen Fähigkeiten – Frauen unterschätzen sich oft
  • Verständnis von Anforderungen, um einen Prozess in Software umzusetzen – Bezug und User Story in IT-Teams einbinden
  • Technische Ausbildungen mit sehr guten Berufschancen

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Deep Dive: Health & Superhumans

Im dritten Deep Dive befassten sich Barbara Sladek, Biome Diagnostics, Daniela Pollak, Med Uni Wien, und Romana Ruda, Future Health Lab, mit dem Thema “Health & Superhuman”. Simone Fasse, SHEconomy, übernahm die Moderation der hochkarätigen Runde. Die drei sehr unterschiedlichen Speaker:innen kamen über verschiedenste Wege in ihre aktuelle Position – dazu müsse man vor allem mutige Entscheidungen treffen sowie aus geschützten und verinnerlichten Systemen ausbrechen. Jede:r habe seine eigene Superpower und Diversität mache ein gutes Team aus. Sie arbeiten in ihren Feldern, um systemrelevante Innovationen zu fördern und ins österreichische Gesundheitswesen zu bringen – jedoch sei die fehlende Innovationskultur hierzulande oft ein Hindernis.

Key Learnings:

  • Das Mindset ist wichtig
    • Innovation braucht das richtige Mindset
    • Außerhalb von Österreich ist Innovation einfacher
    • Keine Angst wegen mutigen Entscheidungen den Job zu riskieren
    • Leidenschaft ist ein Erfolgsfaktor
  • Diversität als Bereicherung in der Medizin und Forschung
    • In der Forschung ist Diversität ausschlaggebend für hochwertige Ergebnisse
    • Personalized Medicine wird immer wichtiger
    • Jede:r hat seine:ihre eigene „Superpower“
    • Vor allem Frauen haben ein höheres Gesundheitsbewusstsein
  • Innovation fördern
    • Männer machen vieles an KPIs fest, das erschwert Innovation
    • Der Weg ist das Ziel
    • Unternehmertum schon in der Schule fördern

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Deep Dive: Mobilität

In einem der letzten beiden Deep Dives des ersten Tages ging es um das Zukunftsthema Mobilität. Moderiert wurde der Talk von Claudia Falkinger (Women in Mobility Österreich sowie Punkt vor Strich). Die Panelist:innen waren Sarah Lamboj von Smart Österreich,

Key Learnings:

  • Vielfältige Karrierewege in der Mobilität – „nicht nur Raumplanung“
  • Zukünftige Entwicklungen & Berufsbilder
    • Entwicklung in der Mobilität immer stärker in Richtung Data Science – Stichwort dynamisches Mobilitätsmanagement. Konzeptionelles Projektmanagement wird wichtiger – auch in Anbetracht der Klimaziele
    • Elektromobilität ist auch eine verhaltenstechnische Umstellung – Luft nach oben. Akkutausch als mögliche Entwicklung der Zukunft
    • Autonomes Fahren mit Ausnutzung der Beförderungskapazität als Zukunftsvision
      • Lösungsansatz für ältere Generation, um Leben zu erleichtern
    • Renaissance und Professionalisierungswelle im Fahrradbereich – Fahrrad als einen Teil der Mobilität anbieten – und zwar dort, wo es passt (kurze Strecken)
      • auch im Businesskontext interessant – von Elektrifizierung bis Cargo-Aktivitäten
    • Cargo-Bereich: Neue Arbeitsplätze in der Technik. Daten als „Gold der Zukunft“. Data Engineering als stark expandierendes Berufsfeld. Visionäres Denken notwendig.
  • Frauen in der Mobilität & Technik
    • Dringend mehr Frauen in der Technik gebraucht – Stichwort Prototypen. Getestet und entwickelt wird häufig und überwiegend von Männern – das wirkt sich auf die Ergebnisse aus (zB Crash-Dummies, Sicherheitsaspekte)
    • Daher: Mehr Frauen, um gleichberechtigte Services und Technologien entwickeln zu können
    • Mobil sein als Grundrecht für jeden Menschen – Mobilität in allen Lebensphasen ermöglichen
    • Fachkräftemangel in der Fahrradbranche – viele Jobs rund um digitale Dienstleister gesucht – von der Entwicklerin bis zu der Agile Coachin

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Graphic Recording des ersten Tages der SHEtech von Magdalena May

TAG 2


Key Note: Innovation & Diversity in Product Development

Heidi Pech ist Head of Diversity, Equity & Inclusion bei Futurice. In ihrer Keynote am zweiten Tag der SHEtech Online Days sprach sie über die Entstehung und das Ziel des Inclusion Canvas von Futurice. Die Idee für das für jede:n zugängliche Open Source Tool entstand im Zuge eines Wettbewerbs unter Mitarbeiter:innen von Futurice. Ziel des Tools ist die Analyse von Projektideen. Dabei findet es heraus, ob und wie eine Idee inklusiver sein könnte, im Besonderen weist es auf Zielgruppen hin, die in der Idee nicht berücksichtigt wurden. „Es ist gut für das Business, wenn mehr Zielgruppen einbezogen werden”, sagt diesbezüglich Heidi Pech. Das Tool kann sowohl in B2B-Interaktionen, so wie es beispielsweise Futurice selbst nutzt, oder in kleineren, persönlichen Projekten eingesetzt werden. Kurzfristig ermöglicht das Inclusion Canvas die Inkludierung mehrer Zielgruppen, langfristig schafft es Bewusstsein für „blinde Flecken“ und unbewusste Vorurteile. „Es schafft Bewusstsein für das Thema, so dass das Team beim nächsten Mal diese Aspekte bereits in der frühesten Phase des Entwicklungsprozesses ihrer Produkte oder Dienstleistungen berücksichtigen kann”, so Heidi Pech. Je mehr Produkt- und Dienstleistungsentwickler:innen das Inclusion Canvas oder ähnliche Tools nutzen, umso inklusiver werden auch ihre Produkte und Dienstleistungen. So werden wir zu einer integrativeren Gesellschaft, schloss Heidi Pech ihren Vortrag ab.

Roundtable: HR – How to attract women for future jobs – Quereinsteigerinnen an Bord holen

Der erste Roundtable an Tag zwei widmete sich dem Thema Quereinsteigerinnen. Moderiert wurde das Panel von Simone Fasse, es sprachen Theresia Vogel vom Klima- und Energiefonds, Ina Herzer von MSD Österreich, Lilian Weinberger, DB Schenker sowie Frederike Probert von Mission Female.

Key Learnings:

  • Rolemodels, Netzwerke und konzerninterne Förderprogramme spielen eine wichtige Rolle
    • Mut, die Netzwerke auch zu nutzen – Unterstützung aktiv in Anspruch nehmen. Gerade in Frauennetzwerken herrscht eine große Bereitschaft, sich gegenseitig zu unterstützen. Je mehr Kontakte, desto größer die Möglichkeiten, die eigene Karriere zu gestalten
    • Netzwerke auch außerhalb der eigenen Branche wichtig
  • Frauen müssen sich mehr zutrauen – tendieren oft in die gegenteilige Richtung
  • Es braucht die Bereitschaft Neues zu lernen und sich Dinge selbst beizubringen
  • Management ist in der Verantwortung, Maßnahmen für die Ermöglichung echter Diversität zu setzen. Diversität und die Prozentsätze bilden sich nicht nur durch Worte. Diversität auch im Managementteam und nicht nur auf zweiter oder dritter Ebene
  • Stellenausschreibungen und Jobprofile müssen flexibler gestaltet werden
  • Bewerben, auch wenn der Skill-Fit nicht komplett erfüllt ist – „ab in das kalte Wasser“
    • Oft wird Erfahrung wichtiger bewertet, als die formale Qualifikation
    • Weg von engen Profilen und Schablonen im Recruiting
  • Sich trauen – wer nichts ausprobiert, kann sich auch kein Urteil darüber bilden, ob ein bestimmter Job das richtige ist oder nicht
  • Lernbereitschaft notwendig, sich neue Kenntnisse, die für einen Job gefragt sind, anzueignen

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Deep Dive: Stadt der Zukunft & Metaverse

Der fünfte Deep Dive der SHEtech Online Days stand ganz im Zeichen der Innovation und befasste sich mit dem Thema „Stadt der Zukunft & Metaverse“. Hier diskutierten Hemma Bieser, avantsmart, Gudrun Haindlmaier, AIT, und Eva Gerstl, CISCO, unter der Moderation von Eveline Wandl-Vogt, ÖAW & ARS Electronica. Dabei ging es um die Entwicklung von nachhaltigen Konzepten und Modellen für die Stadt der Zukunft, welchen Beitrag das Metaverse für die reale Welt leisten kann und welchen wesentlichen Impact Frauen dabei haben. Auch die Frage, wie Kinder schon früh in unsere Welt von morgen einbezogen werden können, wurde hier diskutiert.

Key Learnings:

  • Arbeitskultur wandeln
    • Abgegrenzte Büros auch Frauen zuteilen
    • Frauen mit Kindern haben oft eine Doppelbelastung im Homeoffice
    • Familien bestehen nicht nur aus Frauen
    • Vereinbarkeit von Familie & Beruf bringt allen einen Vorteil
    • Familienzeit klar kommunizieren, um Normalität zu schaffen
  • Diversität stärken
    • Österreich ist Europas Schlusslicht bei Frauen in der Technik
    • Bessere Ergebnisse durch diverses Team mit unterschiedlichen Hintergründen
  • Frühe Kontaktpunkte mit Technik fördern
    • Schon vor dem Schulalter Stereotypen aufbrechen
    • Kinder können Dinge oft besser umsetzen, da sie nicht lange überlegen, sondern anpacken
    • Zeigen, dass IT nicht langweilig ist – IT ist schaffen und erschaffen
    • Es braucht ein Umdenken im Lehrstoff
  • Flexibilität durch Digitalisierung
    • Durch Digitalisierung werden Mitarbeiter:innen orts- und zeitunabhängig
    • Jobfelder in der Technik brauchen echtes Marketing

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Deep Dive: Automatisierung, Robotik & Logistik

Automatisierung, Robotik und Logistik waren die Themen des gleichnamigen sechsten Deep Dives, moderiert von SHEconomy Chefredakteurin Michaela Ernst. Die Diskutant:innen Lara Lammer vom Austrian Institute of Technology, Sonja Russo von thinkport VIENNA und Elma Alexandra Sadaj von Knapp tauschten sich am Panel aus, dabei ging es unter anderem unter die Bedeutung von Industrie 5.0 und menschenzentrieter Produktentwicklung, offene Innovationslabore und die Rolle von Frauen in Logistik, Robotik und Automatisierung.

Key Learnings

  • rund 20% Frauen in der Logistik – je technischer es wird, desto niedriger ist der Prozentsatz
    • sehr interdisziplinäres Feld – bereichsübergreifendes Denken gefragt
    • Kommunikationsstärke und Flexibilität notwendig, aber auch klare rhetorische Fähigkeiten – „Dinge auf den Punkt bringen“
  • Robotik & Automatisierung: Klischee „Frauen sind Generalistinnen, Männer Spezialisten“ – stimmt so nicht
  • Kultur in traditionell-technologischen Bereichen – männerdominiert, ist auch eine Frage des Zutrauens. Mädchen wird schon in der Schule oft suggeriert, dass sie technische Fähgikeiten nicht so gut beherrschen wie Buben – auch durch Studien nachgewiesen – Unconscious Bias, den es aufzubrechen gilt
  • Möglichkeit, die Welt mitzugestalten
  • Lernen, die eigenen Kompetenzen auf den Tisch zu legen – Akzeptanz durch Expertise und Können
  • Männliche Kommunikationsformen werden oft übernommen – das muss nicht sein
  • Bereitschaft, sich den kulturellen Stereotypen zu widersetzen

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Roundtable: Female Talents – How to succeed in your FEMtech Career

Im diesem Roundtable diskutierten Ana María Rodríguez und Stefanie Kopka (Shared Leadership bei Bosch Österreich), Ursula Bazant (ÖBB Infrastruktur AG) und Laura Fariello (Wien Energie) unter der Leitung von Kristina Maria Brandstetter (New IT Girls) zum Thema Hürden und Inspirationen für eine Karriere in der Technik.

Key Learnings:

  • Lineare Karrierewege sind selten – großer Teil der Frauen in der Technik hat über Umwege in diesen Bereich gefunden
  • Interesse, Skills aber auch Förderung im jungen Alter wichtig, um Interesse nachhaltig zu wecken
  • Vielfältigkeit der technischen Berufe ist vielen jungen Frauen oft nicht klar, da zu wenig Anknüpfungspunkte bestehen
    • Studien legen nahe: Durch das Sichtbarmachen von Rolemodels können wir uns diese Möglichkeiten erst vorstellen und sind eher dazu bereit, den Weg in die Technik einzuschlagen
  • Technische Skills können gelernt werden und gerade im Tech-Bereich ist eine ständige Weiterentwicklung notwendig – Mut, Neues auszuprobieren
  • Viele Frauen verlassen technische Berufe aufgrund mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten – Stichwort Gläserne Decke
  • Shared-Leadership: Vereinbarung unterschiedlicher Skill-Sets und Talente – ich muss nicht alles selbst mitbringen, sondern wir können im Tandem unseren Radius erweitern. Außerdem unterstützt dieses Modell Aspekte wie Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Beruf und Familie

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Deep Dive: AI, Data & Security

Im Deep Dive Nummer 7 sprachen Ana Simic, DAIN Studios Austria, Sarah Wolf, VERBUND, Veronika Siska, AIT, und Carina Zehetmaier, Women in AI (Moderation), über den Beitrag und die Bedeutung von Frauen in sehr spezifischen und gefragten Tech-Jobs aus AI, Data & Security. Diese Themenbereiche profitieren enorm von Mitarbeitenden, die nicht von einem geradlinigen Karriereweg kommen und frischen Wind in die Thematik bringen.

Key Learnings:

  • Technik gewinnt in allen Branchen an Bedeutung
    • In 3-5 Jahren befasst sich jeder Job mit KI
    • Je früher man sich als Frau mit KI auseinandersetzt, desto größer ist der Startvorteil
    • AI kann in jedem Alter gelernt werden
    • Zahlreiche Aufstiegschancen
  • Wertorientiertes Arbeiten
    • Männliche Ego-Kultur abschaffen
    • Unterstützende Teamkultur schaffen
    • Karenz auch bei Männern normalisieren
  • Mehr Frauen in die Technik
    • In der Forschung können nicht 50 Prozent der Gesellschaft ignoriert werden
    • Gut bezahlter Job, auch in Teilzeit
    • Es braucht gesellschaftliche Repräsentation
    • AI & KI sind die Skills der zukünftigen Leader
    • Frauen wollen mehr Frauen im Team
    • Kollegialer Austausch ist tragender in diversen Teams
  • Mut zum Quereinstieg
    • IT Security zählt zu den weltweit am gefragtesten Berufen
    • Berufsbegleitende Studiengänge nutzen
    • Auch Zertifizierungen reichen oft für den Umstieg
    • Es wird nicht erwartet, dass man von Anfang an alles kann und weiß

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Deep Dive: FinTech

Der letzte Deep Dive der diesjährigen SHEtech Online Days beschäftigte sich mit dem Zukunftsfeld Fintech. Es diskutierten unter der Moderation von Natalie Staniewicz und Sarah Schibich von den Fintech Ladies Susanne Krehl von dem Startup Fabit und Karin Kafesie von der Wiener Städtischen. In diesem Talk wurde einerseits die Corporate Perspektive, andererseits auch der Startup Blickwinkel bleuchtet. Derzeitige Entwicklungen und Trends im Fintech Bereich, die Vielfältigkeit der Berufsbilder als auch das Thema Change of Workplace Environment wurden behandelt.

Key Learnings:

  • Trends im Fintech Bereich
    • digitales Kundenverhalten hat sich verändert – großer Bedarf an Fintech Lösungen
    • Nachhaltigkeit, ESG Kriterien, E-Startups, Social & Governance sind aktuell große Trends im Fintech Bereich , Zielgruppe: Frauen ab 40 reflektieren besonders stark auf dieses Thema
  • Berufsbilder der Zukunft
    • Brücke Corporate & Startup – Berufe wie zB Product Owner, Technik in die Startup-Welt „übersetzen“ – Berufsbilder, die durch Frauen geprägt sind
    • Bei stark technischen Berufen – KI, Development, etc. – braucht es technische Expertise. Zusätzlich aber viele tolle Berufsmöglichkeiten in der Fintech Branche mit anderen Ausbildungshintergründen – Berufsbild offen für Quereinsteigerinnen
    • Quereinstieg in Gründungs- und Entwicklungsthemen: Wichtigste Eigenschaften im Startup-Bereich sind Neugier und Lernfähigkeit, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen – damit gibt es unabhängig von dem Ausbildungshintergrund gute Chancen im Gründungsbereich
    • Junge Unternehmen teilweise offener für „Nicht-klassische-Lebensläufe“, auf die Skills kommt es an
    • Corporate-Umfeld: In manchen Bereichen wird die Expertise benötigt, in anderen die Attitude, Kommunikationsstärke und die Flexibilität, aus einer Situation heraus zu performen – Ausbildungshintergrund dabei nicht so wichtig. Offen sein für neue Möglichkeiten
    • Mentoring-Programme in Anspruch nehmen
    • Netzwerk auch außerhalb des eigenen Unternehmens suchen

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Tag 2 der SHEtech, visualisiert als Graphic Recording von Magdalena May

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