Stefanie Putsche ist seit einigen Monaten Prozess- und Business-Analystin im Bereich „Digitalisierung, Informationssicherheit und IT“ bei VERBUND – und neu in der Energiebranche. Im Interview berichtet sie von ihren bisherigen Erfahrungen.
Sie waren 15 Jahre lang unter anderem in den Bereichen Versicherung/Banken und Direktvertrieb in der Beratung tätig. Wieso hat Ihr Weg in die Energiebranche geführt?
Ich muss zugeben, dass ich in erster Linie eine Veränderung gesucht habe. Umso mehr freut es mich, dass ich nun Teil eines Unternehmens sein darf, dessen Mission es ist, die Klimakrise zu bekämpfen und entschieden voranzugehen, um die gesetzten Ziele zur Energiewende zu erreichen. Ein Thema, das uns alle betrifft.
Auf welche Weise lassen sich Ihre Erfahrungen aus anderen Branchen in der Energiebranche umsetzen?
Wenn man in so vielen unterschiedlichen Bereichen gearbeitet hat wie ich, dann weiß man, dass sich viele Probleme und Herausforderungen ähnlich sind – ganz unabhängig von der Branche. Eines haben alle Unternehmen gemeinsam: Es sind immer Menschen und Abläufe an einer Lösung beteiligt. Das sind meiner Meinung nach zwei der wichtigsten Faktoren, die sich in jede Branche übertragen lassen.
Und was könnten umgekehrt andere Branchen von der Energiebranche lernen?
In der kurzen Zeit in der Energiebranche, und hier speziell bei VERBUND, bin ich wirklich überrascht von der Flexibilität in einem relativ strikt vorgegebenen Rahmen. Es gibt ein schönes Zitat von unserem CEO: „Wir können nicht ein Schild raushängen ,Wegen Umbau geschlossen‘“. Das heißt, die Versorgungssicherheit steht an allererster Stelle, und trotzdem werden Wege gefunden, Veränderung und Innovationen voranzutreiben. Mit dem richtigen Mindset ist eben alles möglich.
VERBUND fördert seit Jahren talentierte Frauen bei ihrer technischen Ausbildung. Warum sind solche Förderungen wichtig?
Es ist wirklich schön, dass ein Arbeitgeber großen Fokus auf seine Mitarbeiterinnen legt. Schade ist, dass wir noch über Förderungen sprechen müssen. Es gibt mehr als genug Belege, dass das Geschlecht keine Aussage über die Fähigkeiten einer Person zulässt. VERBUND ist hier sehr aktiv, um das zu ändern. Die Verantwortung dafür obliegt auf jeden Fall allen Ebenen.
Welche Erfahrungen haben Sie selbst als Frau im IT-Bereich gemacht?
Beruflich habe ich mich hauptsächlich an der Schnittstelle IT und Business bewegt und mich dort immer sehr wohl gefühlt. Als Frau tut man sich oft schwer damit, sich Erfahrungen – außerhalb der eigenen Komfortzone – zuzutrauen und sich dabei auch Fehler zuzugestehen. Wir vergessen, dass wir nicht beweisen müssen, alles zu können. Ich persönlich hatte das Glück, dass ich Vorgesetzte hatte, die mir von Beginn an Vertrauen schenkten und mir herausfordernde Aufgaben übertrugen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, mich beruflich, aber auch persönlich weiterzuentwickeln.