Die Star-Journalistin Antonia Rados eröffnete in Wien den ersten Frauen-Club nach britischem Muster. Mit ihrem Engagement möchte sie Frauen allen Alters dazu ermutigen, ihre Potenziale besser auszuschöpfen und Lebensträume umzusetzen.
Von Michaela Ernst
Es war einer dieser typischen donnerstags Event-Abende. Im MAK eröffnete eine Ausstellung, ein paar Häuser weiter fand ein Netzwerktreffen statt, zu dem Politiker und Wirtschaftsgrößen geladen waren. Und mittendrin, nur ein paar Gehminuten von all dem entfernt, hob die Starjournalistin Antonia Rados ihren Frauenclub nach britischem Muster aus der Taufe – den A+Friends The Social Hub. Viele, denen Gedankenaustausch und gegenseitige Unterstützung ein wichtiges Anliegen ist, leisteten dem Aufruf der berühmten Journalistin Folge: etwa Brigitte Bierlein, Österreichs einzige Bundeskanzlerin, Dorothee Ritz, General Manager von Microsoft Österreich, Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums in Wien oder Johanna Rachinger, Chefin der Österreichischen Nationalbibliothek. Auch viele junge Frauen waren da, die vielseitige Unternehmerin Alexandra Palla oder die PR-Agenturchefin und Bloggerin Vanessa Mucha-Trnavsky. Eine Mischung, wie es sich die Gründerin des Hub gewünscht hatte. „Ich wollte einen Ort schaffen, an dem ein Wissens- und Businesstransfer zwischen unterschiedlichen Frauengenerationen stattfindet. Einen Ort der Überraschungen“.
Diesen Ort hat sie im Wiener Barockpalais Erdödy-Fürstenberg entdeckt, in Räumlichkeiten, in denen davor die Kunstsammlerin und -mäzenin Francesca von Habsburg-Lothringen wohnte. Eine richtige Wow!-Location: Große hohe Räume, teilweise mit Decken-Stuckatur. Ein Wohlfühlort für Seele, Sinne, Geist und Körper. Einmal im Monat gibt es hochkarätig besetzte Talks wie von „Kurier“-Chefin Martina Salomon, der Philosophin Isolde Charim oder der Klimaforscherin Kira Vinke. Mentoring-Programme werden von erfahrenen Mitgliedern wie Elfriede Baumann, Geschäftsführerin bei EY, Ulla Konrad, klinische Psychologin oder Dorothee Ritz gestaltet.
Für das Neue, Unvorhersehbare hatte Antonia Rados immer schon die richtige Hand. Als ehemalige ORF-Krisen- und Kriegsreporterin lieferte sie Bilder, die sonst niemand hatte; sie erhielt jeden erdenklichen Fernsehpreis. Als es Teilpension-bedingt um sie herum etwas ruhiger wurde, schlug die Wahl-Pariserin auch wieder Zelte in Wien auf. „Ich habe mir eine neue Herausforderung gesucht und wollte etwas machen, was nicht einfach geht“. Daraus wurde der „Social Hub“, eine Denk-Stelle für neugierige, hinterfragende, weltoffene, und ja, durchaus auch unbequemen Frauen.