SHEconomy – die neuen Seiten der Wirtschaft – versteht sich als Plattform der Frauen-Netzwerke in Deutschland und in Österreich. Jede Woche stellen wir eines der zahlreichen Netzwerke aus den verschiedensten Segmenten der Wirtschaft vor. Diese Woche haben wir mit Petra Ummenberger und Tanja Gratzer, Präsidentinnen der Salzburger Medienfrauen, über das überparteiliche Frauen-Netzwerk (Salzburger Medienfrauen) und die Organisation in diesem gesprochen.
Was ist der „gemeinsame Nenner“ der Frauen, die sich in Ihrem Netzwerk zusammengefunden haben?
Unser kleinster gemeinsamer Nenner ist das Schreiben und Publizieren – ob in Print, Rundfunk oder digital. Das ist auch die Grundvoraussetzung, dem Netzwerk der Salzburger Medienfrauen beitreten zu können. Zu den Medienfrauen zählen: Journalistinnen, Unternehmenssprecherinnen, PR-Frauen, Pressefotografinnen, Bloggerinnen und Social-Media-Content-Erstellerinnen.
Wann wurde Ihr Netzwerk ins Leben gerufen – und wie viele Frauen haben sich in dem Netzwerk organisiert?
Seit 2003 treffen wir uns, um gemeinsam zu wachsen und voneinander zu lernen: Mehr als 200 Medienfrauen haben einen unermesslichen Erfahrungsschatz. Und sie sind bereit, den im Netzwerk zu teilen. Der Zugriff auf diesen Wissenspool? Unbezahlbar.
Wie läuft der Austausch innerhalb Ihrer Community ab? Wie oft treffen Sie sich?
Ein bis zweimal im Monat veranstalten wir einen Netzwerkabend mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und bieten auch Workshops an. Die Abendveranstaltungen finden einerseits in öffentlichen Locations und andererseits in Räumen statt, die unsere Frauen und ihre Unternehmen zur Verfügung stellen können. Dies bietet zusätzlich einen Einblick in unterschiedliche Arbeitswelten.
Wie informieren Sie sich gegenseitig?
Wir kommunizieren über verschiedene Kanäle, vom persönlichen Kontakt über den regelmäßigen Newsletter, bis hin zu den gängigen Social-Media-Kanälen, Facebook und Instagram.
Wie generieren Sie weitere Frauen für Ihr Netzwerk?
Mehr als 200 starke Frauen sind in unserem Netzwerk. Der Vorteil daran: Zusammen sind wir noch stärker. Dank vieler Seminare bilden wir uns kontinuierlich gemeinsam weiter und tauschen bei regelmäßigen Treffen Informationen und Erfahrungen aus. Das treibt nicht nur unsere Karriere voran. Es macht auch SPASS! So eilt uns unser professioneller Ruf voraus, der viele Anwärterinnen auf uns aufmerksam macht.
Wir öffnen uns für Interessentinnen mit kostenfreien Schnuppermöglichkeiten, um beiden Seiten die Chance zu geben, sich näher kennenzulernen. Unser Welcome-Team vor Ort steht der Interessentin persönlich zur Seite, beantwortet alle Fragen und informiert über das Netzwerk der Salzburger Medienfrauen.
Wir, die Salzburger Medienfrauen, haben es uns zur Aufgabe gemacht für die Interessen von Frauen im Journalismus und verwandten Berufen einzusetzen, einen Beitrag zur Weiterentwicklung zu leisten, die bisherige Unterrepräsentanz von Frauen in den Medien abzubauen und dadurch das von den Medien vermittelte Bild der Frau in der Gesellschaft zu beeinflussen.
Wie organisieren Sie die Arbeit im Netzwerk?
Der Vorstand besteht aus zwei Präsidentinnen, fünf Vizepräsidentinnen, je einer Finanzreferentin, Organisationsreferentin, Schriftführerin sowie acht kooptierten Medienfrauen. Innerhalb des gesamten Vorstandes arbeiten wir auch in unterschiedlichen Teams zusammen. Vom „Welcome-Team online“ für Anwärterinnen über das „Welcome-Team vor Ort“ bis hin zum Social Media -, Newsletter-, Webseiten-, Organisations-, Event- und Mentoring-Team.
Teil eines Netzwerks zu sein – ist bereichernd.
Wir profitieren von Wissen, Erfahrungen und Freundschaften.
Teil eines Netzwerks zu sein – bedeutet auch, etwas zurückzugeben.
Etwa, wenn eine Medienfrau ihre Kompetenzen und Erfahrungen mit anderen Medienfrauen teilt oder sich in der Organisation engagiert.
Was uns sonst noch interessiert….
- Netzwerk oder auch Interessen-Vertretung – wie treten Sie nach außen auf?
Wir sind ein gemeinnütziger und unabhängiger Verein. Aus diesem Grund lautet auch unsere offizielle Bezeichnung des Vereins: „Überparteiliches Frauen-Netzwerk Medien Salzburg“.
- Wie steht es um den „Nachwuchs“ – schwer zu motivieren oder begeistert von der Idee eines Netzwerkes?
Begeistert von der Idee, sich in einem starken Netzwerk weiterzuentwickeln und starke Kontakte zu knüpfen und das generationenübergreifend.
- Gemeinsam sind wir stark – was treibt Sie an?
Fortbildung, Netzwerken, Unterstützung – das können wir, das setzen wir gerne füreinander ein. Diese Kombination hat sich bewährt.
Jede Salzburger Medienfrau hat ihre eigenen Ziele. Im Netzwerk haben wir gelernt, dass Erfolge dann kommen, wenn wir zusammenarbeiten und zusammenhalten. Deswegen teilen wir unser Wissen. Wir halten uns auf dem neuesten Stand darüber, was sich in der Branche tut und wissen als erste Bescheid. Uns ist wichtig, Frauen in der Kommunikationsbranche zu positionieren und sichtbar zu machen. Fortbildung liegt uns besonders am Herzen. Der Erfahrungsschatz, den mehr als 200 Medienfrauen mitbringen, ist unbezahlbar. Bei uns wird er gerne geteilt. Paradebeispiel: das Mentoring-Programm der Salzburger Medienfrauen. Mehr als 70 Mentees haben dieses für ihre persönliche und berufliche Weiterbildung in den vergangenen Jahren bereits genutzt. Das berufsbegleitende Mentoring-Programm ist eines unserer Aushängeschilder.
- Auf den Punkt gebracht – welche drei Eigenschaften zeichnet Ihr Netzwerk aus?
Starkes Netzwerk – Starke Frauen – Starke Kontakte
Und Ihre Meinung zu/Fragen…
- Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality?
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen anzupassen und echte Transparenz zu schaffen.
- Haben Sie das Gefühl, dass sich Frauen oft doppelt oder dreifach anstrengen müssen, um gleiche Positionen wie Männer zu bekommen?
Auf der einen Seite ist es Realität, dass Frauen der Meinung sind, sie leisten nicht genug und andererseits gibt es Begrenzungen, wie die sprichwörtliche „Gläserne Decke“ nach wie vor.
Das Netzwerk ist dazu da, die Frauen im Selbstbewusstsein und in der Persönlichkeit zu stärken.
- Wichtiger denn je – oder auf Dauer verzichtbar: wie bewerten Sie die Rolle von Frauen-Netzwerken in der Zukunft
In der derzeitigen gesellschaftlichen und beruflichen Situation sind Frauennetzwerke unabdingbar. Erst wenn Diversität Alltag geworden ist, sind Frauennetzwerke obsolet.
- Last but not least – ein Wort zu Quote???
Derzeit sind leider noch Quoten notwendig, um erfolgreiche diverse Teamstrukturen zu schaffen.
Zu den Personen
Petra Ummenberger, ist seit 1991 bei Miele Österreich beschäftigt. Begonnen als Assistentin der Marketingleitung, übernahm sie 1995 die Verantwortung für den Bereich Public Relations und baute diesen im Unternehmen auf. 2009 übernahm sie zusätzlich zu ihren PR-Aufgaben das Eventmanagement und betreut Marketing-Kooperationspartner.
Darüber hinaus ist Petra Ummenberger seit Vereinsgründung Mitglied der Salzburger Medienfrauen. Derzeit in der dritten Periode (2-jährig) gemeinsam mit Tanja Gratzer als Präsidentin.
Petra Ummenberger lebt mit ihrem Lebensgefährten in Adnet im Bundesland Salzburg, hat eine erwachsene Tochter und einen Enkelsohn.
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Tanja Gratzer ist eine versierte Netzwerkerin. Als Frau voller Ideen folgt sie motiviert neuen Herausforderungen, öffnet ihren Blick für andere Perspektiven und hat den Mut zur Veränderung.
Die gebürtige Salzburgerin bringt professionelle Erfahrungen aus ihren Jobs mit – von der Finanz-, Fitness- und IT-Branche über die Schauspielkunst bis hin zum Verlagswesen. Ihre Expertise setzt sie in PR, Marketing, E-Commerce, Social Media, HR, Event- und Projektmanagement, Verkauf und beim hundeunterstützen Training ein.
Gratzer ist seit 2012 bei den Salzburger Medienfrauen und mittlerweile im siebten Jahr als Präsidentin tätig. Zusammen mit Petra Ummenberger führt sie dieses lebendige Netzwerk an.
Für den Ausgleich sorgen Ausflüge in die Natur mit ihrer Partnerin und den beiden Hunden Charly und Lotte.
Mehr Informationen zu den Salzburger Medienfrauen finden Sie hier.