Sie leitet ein erfolgreiches Holzunternehmen und steht als Vizepräsidentin an der Spitze der Industrie- und Handelskammer München (IHK). Ingrid Obermeier-Osl ist so unabhängig und selbstständig, wie man es nur sein kann. Worauf will sie dennoch nicht verzichten?
Er ist mein ständiger Begleiter. Von früh morgens bis spät abends ist er immer an meiner Seite – auch im Büro.“ Er, das ist Ingrid Obermeier-Osls sechseinhalbjähriger Appenzeller Sennenhund Falco. Ob sie den Hund nach ihrem Lieblingskünstler benannt hat? „Nein, ich habe in meinen jungen Jahren zwar viel Falco gehört, mich als Falco-Fan zu bezeichnen wäre allerdings übertrieben. Es war ein F-Wurf, und mein Mann und ich fanden, dass der Name einfach gut zu unserem Hund passt.“
Der Name passt zum Hund, und Falco passt zu Ingrid Obermeier-Osl. „Man sagt ja so schön, dass sich Besitzer*innen ihren Hunden angleichen. In unserem Fall gibt es tatsächlich viele Ähnlichkeiten: Ich bin sehr gesellig und gehe gerne auf Menschen zu. Das Gleiche beobachte ich auch bei meinem Hund: Er ist sehr offen, will immer wissen, was los ist und ist zu allen Menschen lieb.“ Wichtige Eigenschaften bei einem Unternehmen mit 180 Mitarbeiter*innen und zahlreichen Lieferant*innen sowie Kund*innen, die laufend ein- und ausgehen. „Es freuen sich eigentlich immer alle, den Falco zu sehen. Und Falco merkt sich Menschen, die er gerne mag. Einmal hat ein österreichischer Kunde bei der ersten Begegnung mit ihm gespielt, und seitdem ist Falco immer ganz aufgedreht, wenn er ihn sieht.“ Selbstverständlich hat man im Job auch mit Menschen zu tun, die Hunde weniger gern mögen.
Es gibt aber auch Menschen wie Ingrid Obermeier-Osls ehemalige Mitarbeiterin, die 50 Jahre lang beim Holzwerk Obermeier gearbeitet hat und jetzt trotz Pensionierung immer noch regelmäßig ins Büro kommt, um mit Falco spazieren zu gehen. Auf dem 130.000 m2 großen Gelände in Schwindegg darf er dann frei laufen, während er die neusten Geschichten seiner menschlichen Freundin hört. „Sie erzählt ihm von ihrem letzten Wochenende und den aktuellen Corona-Fallzahlen,“ sagt Obermeier-Osl amüsiert. Nach dem Tod ihres Ehemannes vor rund vier Jahren war Falco eine große Stütze für die Unternehmerin Obermeier-Osl. „Er ist ein wirklich treuer Begleiter und kann die Gefühlslagen eines Menschen gut erkennen. Weil der Appenzeller ein Hütehund ist, fühle ich mich außerdem immer gut behütet. Ich stehe zwar mit beiden Füßen fest auf dem Boden und lasse mich nicht leicht so leicht umhauen – trotzdem ist mein Hund ein zusätzlicher Schutzschild für mich.“
ZUR PERSON
Ingrid Obermeier-Osl ist Geschäftsführerin des Holzwerks Obermeier im oberbayerischen Schwindegg. Das Familienunternehmen ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region und einer der führenden Laubholzverarbeiter in Deutschland. Ehrenamtlich engagiert sich Ingrid Obermeier-Osl als IHK-Vizepräsidentin, sie ist zudem Vorsitzende des IHK Regionalausschusses Altötting/ Mühldorf und Vorsitzende des Ausschusses „Unternehmerinnen“.