Während unserer Redaktionskonferenz hat uns die Nachricht von der Ermordung einer Frau durch ihren ehemaligen Lebensgefährten in Wien ereilt. Der mutmaßliche Täter war der Öffentlichkeit bekannt, da ihm Gewaltfantasien gegen Frauen vorgeworfen wurden. Eine Frau, die sich dagegen mit einem Aufruf in den sozialen Medien wehren wollte, wurde deshalb wegen Verleumdung verurteilt.
Wir möchten unsere Community auffordern, Solidarität für die Opfer von Gewalt gegen Frauen zu zeigen. Senden Sie uns bitte Ihre Statement auf den Socials oder an news@sheconomy.at.
Yvonne Molek, Herausgeberin SHEconomy:
„Kein Aufschrei – keine anhaltende Empörung: es gehört zum Allgemeinwissen und wird so in Wikipedia beschrieben: Gewalt gegen Frauen und Mädchen stellt nach Angaben von UNICEF die häufigste Menschenrechtsverletzung weltweit dar. Und nach einem Bericht der Weltbank wird mindestens eine von drei Frauen weltweit im Laufe ihres Lebens geschlagen, vergewaltigt oder ist auf andere Weise Gewalt ausgesetzt. Und ? Muss erst wieder ein grausamer Mord an einer Frau Schlagzeilen generieren, bevor das Thema kurzzeitig heftig diskutiert und dann wieder ins Archiv verstaut wird.“
Andreas Dressler, CEO SHEconomy:“In vielen Fällen ist der häusliche Gewalttäter und – schlimmer noch – zukünftige Totschläger schon (amts)bekannt. Opferschutz ist das Gegenteil von Wegschauen und benötigt mehr Ressourcen, Schutzmaßnahmen und die Justiz: Auch gegen die Wegbegleiter der Schläger – Frauenhaß und Gewaltfantasien im Netz – muß endlich vorgegangen werden. Offen gefragt, wenn nicht jetzt, liebe Politik: Wann wird aus Mitverantwortung Mitschuld?“
Nadia Weiss, SHEconomy Online-Redaktion: „Aus Gedanken werden Worte, aus Worten Taten. Nur wenn wir die Aggression gegen Frauen früher erkennen und benennen lernen, haben wir die Chance auf eine gewaltfreiere Gesellschaft.“