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Shimrit Maman: Mit Satelliten gegen die Klimakrise

Die israelische Wissenschaftlerin nützt Nano-Satelliten, um die Auswirkungen des Klimawandels zu dokumentieren. An ihrer Seite: Eine Mannschaft aus Nachwuchswissenschaftlerinnen, die bereits als Teenager mit Weltraumforschung in Berührung kommen und genau wissen, warum Klimaschutz nicht an den eigenen Landesgrenze enden kann.

Ein wenig gehetzt und abgekämpft eilt Shimrit Maman mit ihrer 17-jährigen Begleitung Noa Yarokev durch die Tür des Café Weimar. Die Zähne der Wissenschaftlerin blitzen beim Lächeln mit ihrer weißen Perlenkette und der weißen Bluse unter dem Blazer um die Wette. Maman ist Weltraumforscherin und die Initiatorin von She Space, einem Programm zur Förderung von Mädchen in Wissenschaften und Technik. 

Dass sie so adrett, aber ein wenig verspätet zum Gespräch erscheint, hat mit dem Termin davor zu tun: Eben war sie noch bei einer UNO-Versammlung des Ausschusses mit dem sperrigen Namen „Outer Space: Committee on the Peaceful Uses of Outer Space, Scientific and Technical Subcommittee“. Das Thema: Wie kann Weltraumtechnologie dazu beitragen, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen?

Zu Gast bei der UNO in Wien: Shimrit Maman (zweite von li) und Junior-Wissenschaflterinnen der She Space Initiative.

Die Nano-Satelliten, die Maman und ihre Kolleginnen an der Ben-Gurion-Universität, etwa eine Autostunde südwestlich von Jerusalem, in Zusammenarbeit mit der NASA entwickelt, sind dazu in der Lage, Veränderungen der Erdoberfläche festzustellen, um etwa voranschreitende Wüstenbildung zu erkennen und zu dokumentieren. Unterschiedliche Wellenlängen und -dichten der ausgesandten Signale der Satelliten ermöglicht es den teils sehr jungen Forscherinnen, eine Datenbasis zu schaffen, mit der Entscheidungsträger:innen arbeiten können, um klimaschützende Maßnahmen zu entwickeln. 

Je mehr ihre Juniorwissenschaftlerin Noa von ihren Aufgaben und Errungenschaften mit der Satellitentechnologie erzählt, umso stolzer lächelt Maman. Das Datum könnte nicht besser passen: Einen Tag vor dem International Day of Women in Science stellen Noa und andere junge Kolleginnen ihr Programm vor der UNO vor. Das Lächeln ihrer Mentorin verschwindet nur kurz, als sich die SPIDER-Unit der UNO bei Maman meldet und die Wissenschaftlerin konzentriert auf ihr Handy starrt. SPIDER steht für Space-Based Information for Disaster Management and Emergency Response. Denn, was hochtechnisch und, nun ja, nicht immer von dieser Welt zu sein scheint, hat auch ganz praktische Einsatzmöglichkeiten: Die UNO braucht ihre Weltraumspezialist:innen, um satellitenbasierte Aufnahmen vom Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien zu liefern. Das sei angewandte Wissenschaft in ihrer unmittelbarsten Form, sagt Maman.

Die internationale Zusammenarbeit ist auch beim Klimaschutz ein wesentlicher Erfolgsfaktor: „Dem Klima ist es egal, wo die Landesgrenzen eines Staates verlaufen. Ein Brand im brasilianischen Regenwald wirkt sich ebenso auf das globale Klima aus wie Methanausstoß in China. Wir brauchen mehr globale Zusammenarbeit. Und auch wenn wir aus unterschiedlichen Ländern kommen, verbindet uns eine gemeinsame Sprache: Die Wissenschaft.“

In Österreich ist die Forscherin regelmäßig. Derzeit führt sie unter anderem Gespräche mit der Universität Graz, die gemeinsam mit der TU Graz, sowie der außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Instituts für Weltraumforschung (Österreichische Akademie der Wissenschaften) und Joanneum Research, den Masterstudiengang Space Sciences and Earth from Space anbietet. Der Grund: Auch in Österreich sollen so Mitstreiter:innen für das Empowerment- und Mentoringprogramm She Space gefunden werden.

Fotomaterial(c) Susanne Mayer

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