Barbara McMahon ist Gastronomin aus Leidenschaft und Wirtin der Münchner Traditionsgaststätte „Asam Schlössl“. SHEconomy-Heraugeberin Yvonne Molek hat mit dem Stimmungsbarometer nachgemessen, wie es um die Betriebstemperatur nach mehr als einem Jahr Pandemie steht.
Zurückblickend auf das vergangene Jahr, die vergangenen Wochen. Was war die größte Enttäuschung?
Dass wir nicht mehr planen können. Ich war es immer gewohnt, Dinge zu organisieren und bis ins kleinste Detail zu planen. Das macht heutzutage keinen Sinn mehr. Es wird ad absurdum geführt. Seitens der Politik vermisse ich einen Plan für die Gastronomie. Wir sehen kein Licht mehr am Ende eines langen Tunnels.
Gab es auch positive Erfahrungen?
Der Zusammenhalt in unserer Familie, in unserem Freundeskreis und in unserem Team. Wir machen uns gegenseitig Mut, helfen einander und bereiten uns auf eine Zeit nach dem Lockdown vor.
Wünschen Sie sich „für die Zeit danach“. dass alles wie vor der Pandemie läuft oder möchten Sie mit Innovationen das Geschäftsmodell anpassen?
Auf jeden Fall mit Innovationen das Geschäftsmodell anpassen. Wir werden künftig ein größeres Augenmerk auf die Außengastronomie, auf Streetfood, haben. Und Grillevents bieziehungsweise BBQ pushen.
Was wird die größte Herausforderung in den kommenden Monaten sein?
Unser Team wieder neu zu definieren. Einige unserer Mitarbeiter haben sich in den letzten Monaten beruflich neu orientiert oder haben München verlassen. Wir werden nun einige neue Leute einstellen – wenn es irgendwann mal weiter geht. Gästeregistrierung, Mindestabstand, Schnelltests – am liebsten möchte ich noch gar nicht wissen, was dann wieder alles auf uns zukommt…
Und als Plattform der Frauen-Netzwerke in Deutschland und Österreich interessiert uns: Sind Sie in einem Netzwerk aktiv? Und welche Bedeutung hat es für Sie, sich in Zeiten wie diesen mit Kolleginnen und/oder Gleichgesinnten auszutauschen?
Ich bin bei den Culinary Ladies. Es ist immer sehr bereichernd, sich mit Kolleginnen oder Gleichgesinnten auszutauschen. Man kann dadurch nur gewinnen. Gemeinsam ist man einfach stärker und man bekommt viele neue Denkansätze – das hilft. Es macht Mut und gibt Kraft.
Foto: Barbara McMahon
Fotocredit: Norbert Güntner
Das Interview führte Yvonne Molek