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Warum Sie jetzt nach mehr Gehalt fragen sollten

 

Die Suche nach geeigneten Fachkräften wirkt sich auf das Gehaltslevel aus. Unternehmen rechnen in diesem Jahr laut einer aktuellen Umfrage mit einem kräftigen Anstieg.

 

Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt. Angesichts der angespannten Arbeitsmarktlage werden sich viele Beschäftigte darüber bewusst, dass damit auch ihr Wert steigt. Laut einer aktuellen Umfrage der Jobseite Indeed schlägt sich das inzwischen in Gehaltsverhandlungen nieder: 66 Prozent der befragten Entscheider:innen in Unternehmen gaben demnach an, derzeit höhere Gehaltsforderungen von Bewerbenden zu erhalten als in den Jahren zuvor. Davon profitieren offenbar auch schon Berufsstarter: Laut Umfrage erhalten 45 Prozent der Befragten derzeit ein höheres Gehalt, als es zuvor üblich war.

Diese Entwicklung bestätigen die Befragten auch in ihrer Gehaltsprognose für 2022: Insgesamt erwarten rund 48 Prozent der Entscheider:innen, dass es in ihrem Unternehmen in diesem Jahr zu Gehaltssteigerungen kommen wird. Je größer dabei das Unternehmen und je höher der Umsatz, desto eher wird von Gehaltssteigerungen ausgegangen.

Insgesamt rechnen knapp drei Viertel der befragten Führungskräfte in diesem Jahr mit einem Lohnanstieg von bis zu fünf Prozent, fast ein Viertel erwartet sogar Gehaltserhöhungen bis zehn Prozent. Die höchsten Sprünge werden in diesem Zusammenhang in den Berufsgruppen IT, Vertrieb und Personalbeschaffung erwartet.

„Der Fachkräftemangel wurde in der Vergangenheit häufig als Herausforderung einiger weniger Branchen verstanden“, sagt Dr. Annina Hering, Arbeitsmarktökonomin des Indeed Hiring Lab. „Die aktuelle Arbeitsmarktlage zeigt jedoch: Es mangelt in nahezu allen Sektoren an Arbeitskräften. Das ist eine ernst zu nehmende Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren auch durch den demografischen Wandel noch weiter zuspitzen wird. Je früher Unternehmen dies erkennen und mit einem an die Marktlage angepasstem Leistungsangebot an Arbeitnehmer:innen reagieren, desto attraktiver werden sie in Zukunft für Talente sein.“

Im wachsenden Wettbewerb um Talente sind Führungskräfte offenbar bereit, mehr zu zahlen. So würden 40 Prozent der Befragten eine Gehaltssteigerung von bis zu zehn Prozent anbieten, um diese Person bei einem Konkurrenzangebot im eigenen Unternehmen zu halten. Allerdings ist auch knapp ein Drittel nicht bereit, Mitarbeitende mit einer Gehaltsanpassung zum Bleiben zu bewegen.

„Für Jobsuchende und Angestellte ist die Ausgangsposition für Gehaltsverhandlungen so gut wie noch nie in den letzten Jahren“, beobachtet Annina Hering. „Allerdings sollte das Gehalt nie das alleinige Kriterium für einen Jobwechsel sein. Entscheidend ist das Gesamtpaket, das Arbeitgeber bereit sind, ihnen zu machen.”

Weitere Benefits können also auch ein Ergebnis von Verhandlungen sein. So zeigen sich rund 50 Prozent der Führungskräfte verhandlungsbereit, wenn es um flexiblere Arbeitszeiten und die Möglichkeit des Arbeitens im Homeoffice geht. An den Erfolg gebundene Bonuszahlungen werden von 31 Prozent angeboten. Zusätzliche Urlaubstage sind mit einem Anteil von 20 Prozent hingegen vergleichsweise unpopulär.

 

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