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Wer den Cent nicht ehrt

Mit “Raising Hands” befindet sich seit Anfang des Monats das partizipative Kunstprojekt von Julia Bugram am Wiener Stephansplatz. Die Installation steht symbolisch für Solidarität und ein respektvolles, wertschätzendes Miteinander.

Eineinhalb Meter hoch, drei Meter breit, zwei Meter tief und satte vier Tonnen Schwer. Umgerechnet sind das eine Million 1-Cent Münzen. Zusammengefügt bilden sie zwei sich helfende Hände und sollen das Miteinander, die Solidarität innerhalb der Gemeinschaft und das gemeinsame Überwinden von Hürden sichtbar machen.

„Die partizipative Skulptur Raising Hands versteht sich als Hoffnungszeichen. Als Symbol dafür, dass wir als Gemeinschaft auch die größten Hürden bewältigen können.“ – Julia Bugram

Das Konzept der Installation folgt hierbei dem Leitsatz “Miteinander. Unmögliches. Erschaffen.”. Raising Hands folgt dem Prinzip der Inklusion, denn alle sind eingeladen sich zur Gemeinschaft zusammen zu finden und zu partizipieren. Das Projekt hat unmögliches möglich gemacht, denn für eine Person allein ist es unmöglich, eine Million 1-Cent Münzen zu verarbeiten – nur gemeinsam kann das möglich sein. Zuletzt wird ein Gefühl des Miteinanders erschaffen. Jeder Beitrag zur Verwirklichung des Projekts zählt, egal wie groß oder klein und in welcher Form.

© Jolly Schwarz

Die Installation entstand zwischen März 2020 und Oktober 2021 mithilfe von mehr als 3860 Menschen, die gemeinsam bei mehreren Aktionen in Wien und Niederösterreich 1-Cent Stücke auf die Plattenteile klebten. Finanziert wurde das Projekt durch Crowdfunding und Dr. Hans Peter Haselsteiner.

Anfang April fand die temporäre Erstaufstellung der Skulptur am Wiener Stephansplatz statt. Dompfarrer Toni Faber dazu: “Der Stephansdom will Menschen zusammenführen und eine Richtung geben und uns wirklich einen Ort geben, wo wir uns daran ausrichten können. […] Es braucht oft nur einen kleinen Beitrag und daraus kann mehr geschaffen werden.” Auch Bürgermeister Dr. Michael Ludwig fand bei der Erstausstellung passende Worte für das Eindrucksvolle Kunstwerk: „Es wurde ein Kunstwerk realisiert, das durchaus Potential hätte zu einem zusätzlichen Wahrzeichen unserer Stadt zu werden, gerade weil dieses Miteinander im Vordergrund steht.“

Die offizielle Präsentation und das Opening findet am am 19. Mai statt kann aber bereits jetzt am Wiener Stephansdom, gegenüber vom Currhaus der Dompfarre St. Stephan bewundert werden.


Künstlerin Julia Bugram /© Theresa Wey

Zur Person: Julia Bugram ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die mit Grafik, Installation und Objekten arbeitet. Sie lebt und arbeitet derzeit in Wien. Inhaltlich bewegt sie sich oft an den Schnittstellen zwischen Kunst und Gesellschaft. Die verschiedenen Arbeiten und Projekte können als visuelle Kommentare zu gesellschaftlichen Entwicklungen oder Gegebenheiten gesehen werden und hinterfragen diese gleichzeitig. Julia hat Erfahrung im künstlerischen Projektmanagement und Crowdfunding. Die spartenübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen und Expert*innen aus den verschiedensten Bereichen ist ein Merkmal ihrer Herangehensweise, um neue Ideen und Lösungen für ihre Arbeiten zu finden.

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