Die aktuellen Ereignisse zehren an unseren Nerven. Aus unserer Community erreicht uns dazu ein spannender Kommentar unserer Unterstützerin der ersten Stunde, Claudia Zeimes, deren Gedanken wir hier gerne teilen möchten:
Die COVID-19-Pandemie, veränderte persönliche Kontakte und wirtschaftliche sowie politische Rahmenbedingungen beeinflussen, neben Veränderungen in unserem unmittelbaren Umfeld, unser Leben gerade stark. Ein Krieg kommt dazu. Pandemie und Krieg waren schwer vorstellbar. Beide sind Realität geworden. Die Krisen in enger Abfolge erschweren unsere persönliche Verarbeitung. Sie schüren Ängste. Sie lassen uns nachdenklich und betroffen werden. Wir zweifeln. Sie greifen unsere Energiereserven an. Sie beeinflussen unsere Gefühle. Wir werden aggressiver. Sie nehmen uns Kraft. Ohnmacht, Lähmung und Hilflosigkeit fühlen wir. Eine Negativ-Spirale setzt sich in Gang. Die Last scheint zu erdrücken.
Dabei ist gerade jetzt ein klarer Kopf, positives Denken und Tatkraft gefragt.
„Wir sind es, die ändern können, was in unserer Macht steht. Wieder handlungsfähig sein, am Ruder sitzen, dafür sind wir selbst zuständig.“
Wie gelingt uns in Krisen wirksame Selbstführung? Wie grenzen wir uns, innerlich und äußerlich, gegen negative Einflüsse ab? Wie laden wir Energien auf und sorgen für uns? Wer oder was kann uns unterstützen?
Ein erster Schritt ist die Abgrenzung gegen Einflüsse, die wir nicht selbst beeinflussen können. Klarheit zu dem, was wir wollen und nicht wollen. Was passt zu unserer Energie? Wir dürfen Nein sein zu allem, was wir (gerade) nicht möchten oder erfüllen können. Wir sprechen, aber wir sind nicht verantwortlich für die Lösungswege anderer. Wenn wir unsere Gefühle und Bedürfnisse spüren können, können wir auch für sie einstehen. Wenn wir uns selbst führen, können wir andere führen. Unsere Energie steigt merklich.
Bei wem oder was können wir Energie auftanken? Eine Auszeit mit Sport oder einem guten Buch, der Gang in die Natur? Nehmen wir uns diese Auszeit! Sorgen wir für positive Gefühle. Versuchen wir, aus einer anderen Warte auf die Situation zu schauen. Was würden andere uns raten?
Schritt zwei – unser Netzwerk. Teilen wir unsere Ängste und Gefühle miteinander. Gehen wir ins Gespräch. Wann haben wir zuletzt eine Person gelobt, uns bedankt, ein Kompliment gemacht? Oft tun wir dies viel zu wenig, insbesondere in der Isolation des Home Offices.
„Einstiegsfrage einer Freundin beim Treffen – „was sind deine drei vorherrschenden Gefühle aktuell?“ Das gemeinsame Gespräch dazu erdet und zeigt Handlungsoptionen auf. Wir lachen mit gesundem Humor über uns selbst. Dabei ist die Emotion Wut keine Emotion, über die wir lachen, sondern, die wir ernstnehmen.“
Ein weiterer Schritt: Akzeptieren wir, dass wir nie alles im Griff haben! Das ist normal und gut so. Schaffen wir Klarheit über Werte und Charakteristika, die uns als Mensch aus- und liebenswert machen. Sie sind wertvoll. Was sind unsere Stärken? Wo können wir sie jetzt sinnstiftend einsetzen? Wie bringen wir sie jetzt zur Entfaltung? Wen können wir unterstützen? Ein Ehrenamt annehmen – auf geht´s. Ein politisches Engagement starten – loslegen. Eine neue berufliche Perspektive suchen – mit Stellensuche und Gesprächen beginnen.
„Jede Veränderung startet mit dem ersten Schritt. Kommen wir uns Tun!“
Mit jedem Schritt, auf Basis inneren Klarheit, gewinnen wir (wieder) die Selbstsicherheit und -führung, die uns trägt, auch in Krisen. Und die uns andere unterstützen lässt. Vielleicht stellen wir rückblickend fest, diese Selbstsicherheit haben wir uns schon häufig zurückgeholt. Aus uns selbst heraus. Wir sind nicht alleine damit, #strongertogether. Ich bin Mitglied im Team Räuberleiter – gegenseitige Unterstützung, sehr wertvoll.
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Claudia Zeimes ist als Prokuristin u.a. verantwortlich für das Personal- und Compliance-Management der Bayerngas GmbH in München. Sie ist selbstständiger Business Coach mit Fokus auf (Selbst)Führung, Potenzial- & Karriereentwicklung, Sichtbarkeit und mentale Gesundheit. Sie begleitet auch langjährig ehrenamtlich Mentees aus Wirtschaft und Wissenschaft in ihrer Potenzialentwicklung.