Für ihren zweiten Fonds konnte Jeannette zu Fürstenberg wieder einige namhafte Investor*innen gewinnen. Wünschenswert wäre, wenn es durch solche Initiativen zu einem ausgeglicheneren Geschlechterverhältnis bei Unternehmensgründungen kommen würde.
»Gäbe es mehr Investorinnen, würden sich auch mehr Frauen trauen zu gründen«, schlussfolgerte Investorin und Start-up-Expertin Selma Prodanovic (1 Million Startups) im Rahmen des Women Leadership Forums im letzten Jahr. Untermauert wird dieser Ansatz unter anderem durch eine aktuelle Studie, die das europäischen Investoren-Netzwerk primeCrowd in Kooperation mit Alexandra Wuttig, Professorin für Entrepreneurship, durchgeführt hat. 62 Prozent der Frauen, die an der Umfrage teilgenommen haben, möchten vor allem Gründerinnen unterstützen. Allerdings fehlt 67 Prozent die Kenntnis über den Investitionsprozess in Start-ups, weshalb sich eine große Mehrheit eine fachspezifische Beratung für Investorinnen wünschen würde.
Jeanette zu Fürstenberg stammt aus der deutschen Industriellenfamilie hinter dem Unternehmen Krohne Messtechnik und gehört zu den wenigen prominenten Frauen in der deutschen Start-up-Szene. Ihre Kontakte zu Unternehmen und prominenten InvestorInnen nutzt sie nun bereits zum zweiten Mal dafür, um Kapital für Start-ups mit vielversprechenden Geschäftskundenmodellen einzusammeln. Es ist mittlerweile ihr zweiter Fonds. Zum Portfolio von »La Famiglia« gehören vor allem Start-ups, die im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung für ordentlich Wirbel sorgen. Mit 50 Millionen Euro ist zu Fürstenbergs zweiter Streich allerdings deutlich größer als der Fonds aus dem Jahr 2017. Erstes Geld aus dem neuen Fonds sei bereits an Gründer*innen geflossen.
Das Projekt stemmt Jeanette zu Fürstenberg allerdings nicht alleine. Judith Dada ist ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und ebenfalls mit an Bord. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte sie, dass sie sich besonders um maschinelles Lernen und den engen Austausch mit Branchenexpert*innen bemühen möchte.
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