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10 Learnings von „How to make it in LAW“

Am 15. Juni fand die SHEconomy Online-Veranstaltung „How to make it in LAW – Warum gemischte Teams erfolgreicher sind“ statt. Jurist*innen und Rechtsexpert*innen befassten sich in Keynotes, Round Tables und Breakout-Sessions mit der Frage: Wie kann Diversität und Gender Equality im Rechtsbereich erreicht werden? Hier sind unsere zehn wichtigsten Learnings.

  1. Frauenquote als Diversitäts-Treiber im öffentlichen Dienst. Die Präsidentin des Handelsgerichts Wien, Maria Wittmann-Tiwald, ist sich sicher: „Die Frauenquote hat einen Schub gebracht, sodass Frauen in der Justiz in Führungspositionen gekommen sind. Ich würde behaupten, ich wäre noch nicht Präsidentin des Handelsgerichts, wenn es die Quote noch nicht gäbe. Natürlich nicht, weil ich unqualifiziert bin, es ist eine Frage der Bewusstseinsschaffung.“
  2. Schaffung des Bewusstseins. Es ist notwendig sich im Rechtsbereich, genauso wie in jeder anderen Branche, das Ungleichgewicht von Männern und Frauen im Beruf vor Augen zu führen. Erst wenn uns bewusst ist, welche Nachteile eine homogene Rechtsbranche mit sich bringt, kann auch etwas dagegen unternommen werden.
  3. Home-Office als Chance. Flexible Zeiteinteilung und Nähe zur Familie – Das Home-Office könnte gerade im Bereich der Anwaltschaft (derzeit ein Rechtsanwälte-Rechtsanwältinnen-Verhältnis von 4:1) ein Diversitäts-Treiber werden.
  4. Flexible Arbeitszeiten und Teilzeit in der Anwaltschaft. Ist es möglich Teilzeit-Anwält*in zu sein oder entspricht die Vorstellung der 70-Stunden-Woche und der Verpflichtung zur ständigen Verfügbarkeit der Wahrheit? „Wenn man seinen Platz gefunden hat, kann man als Anwältin oder als Anwalt auch mit weniger Stunden sehr erfolgreich sein,“ so Armenak Utudjian, Vize-Präsident ÖRAK. In Kanzleien sei es wichtig, dass man einen Klientenstamm betreuen kann – unabhängig von der Anzahl der Arbeitsstunden.
  5. Imageaufwertung der Väterkarenz. Noch immer wird es in manchen Berufsfeldern ungern gesehen, wenn ein Mann in Karenz geht. Um Gender Equality zu erreichen ist es unerlässlich einen Imagewandel der Väterkarenz zu bewirken, denn auch Männer wollen sich an der Kinderbetreuung beteiligen.
  6. Gemeinsam für Gleichberechtigung und Diversität im Rechtsbereich. Wir wissen: Diverse Teams sind erfolgreicher und Stereotypen, sowie veraltete Rollenbilder benachteiligen sowohl Frauen als auch Männer. Um Gender Equality zu erreichen müssen wir zusammenwirken. Frauen brauchen Male Allies an ihrer Seite.
  7. Frauen unterstützen Frauen. Wen brauchen Frauen noch an ihrer Seite? Richtig, andere Frauen. Hätten unsere Vorfahrinnen nicht gekämpft, gäbe es heute etwa noch kein Bundesgleichbehandlungsgesetz. Außerdem profitieren gerade junge Berufseinsteiger*innen zu Beginn ihrer Karriere vom Beistand erfahrener Jurist*innen. Frauenförderungs- und Mentoring-Programme in Unternehmen sind daher besonders gefragt.
  8. Erfolgreiche Anwält*innen sollen sich nicht zwischen Karriere und Familie entscheiden müssen, denn beide Ambitionen haben eine Daseinsberechtigung. Flexible Arbeitszeiten und sichere Teilzeitmöglichkeiten sind Schritte in die richtige Richtung. Zudem sollten Berufseinsteiger*innen bereits beim Bewerbungsgespräch die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen fordern, Selbstbewusstsein ist erwünscht.
  9. Studierende nehmen die Gefahr der Kollision von Familie und Beruf weniger wahr. In Österreich und Deutschland schließen mehr Frauen das Studium der Rechtswissenschaften ab als Männer. Diese neue Generation an Jurist*innen löst ältere Generationen in Rechtsberufen nach und nach ab. Für sie ist es selbstverständlicher, sich etwa die Kinderbetreuung aufzuteilen.
  10. Social Media als Chance. Jurist*innen und Rechtsexpert*innen können Sichtbarkeit auf Sozialen Netzwerken erlangen. Zudem kann Social Media hilfreich sein, um sich für Nachwuchs-Jurist*innen als attraktive*r Arbeitgeber*in zu positionieren.
Fotomaterial© Unsplash

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