von Patrick Schuster
Der Erfolg ist längst nicht mehr männlich. Denn Studien belegen nicht nur, dass Teams mit hohem Frauenanteil besser performen, sondern Unternehmen mit Frauen an der Spitze auch ertragreicher wirtschaften. Was den Erfolgsfaktor Frau auszeichnet?
Stagnierte der globale Frauenanteil im oberen Managementbereich über die letzten Jahre bei konstanten 29 Prozent, stieg er im vergangenen Jahr auf 31 Prozent und erreichte damit den Meilenstein von 30 %. Gründe dafür gibt es viele.
Bessere Bildung
Bildung trägt maßgeblich zum „Erfolgsfaktor Frau“ bei. Und hier sind die österreichischen Frauen den Männern klar überlegen: Bezogen auf das Bildungsniveau der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren, verfügten 33,3 % der Frauen und 27,3 % der Männer über den Abschluss einer mittleren oder höheren Schule. Bei den Frauen mit Abschluss einer Hochschule oder Akademie lag der Anteil mit 19,9 Prozent ebenfalls über jenem der Männer mit 16,3 Prozent. In Deutschland ist die Situation eine ähnliche: Mehr als die Hälfte der Abiturient*innen, rund 50 Prozent jener mit Hochschulabschluss und etwa 45 Prozent der Promovierenden sind weiblich.
Diversere Teams performen besser
Frauen sind besser im Umgang mit Ressourcen, sind empathischer und behalten in Krisensituationen eher die Überhand als ihr geschlechtliches Pendant. Unternehmen mit ausgewogenem Frauenanteil haben mit 25 % eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich proftabel zu sein.
Messbare Frauenpower
Trotz des großen Angebots gebildeter Frauen und deren Potenzials nimmt der Frauenanteil mit steigender Hierarchiestufe ab: Gerade einmal 9 % der Führungspositionen und 18,3 % der Stellen in den Vorstandsetagen der 200 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs sind von Frauen besetzt – ein neuer Höchststand. In Deutschland lag der Frauenanteil in Vorständen der Top 200 vergangenes Jahr bei 11,5 Prozent. Unternehmen mit diversen Führungsteams haben um 9 Prozent höhere Gewinnmargen und sind innovativer – die Einnahmen in diesem Bereich sind um rund 19 Prozent höher. Und das bei durchschnittlich 19 Prozent weniger Rechtsstreitigkeiten und bei einer 14 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit, in Betrugsfälle verwickelt zu sein. Langfristig betrachtet, liegt die Chance auf höhere Wertschöpfung um 27 Prozent höher.
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QUELLEN: Massachusetts Institute of Technology, 2015 / McKinsey-Analyse „Diversity Wins – How Inclusion Matters“, 2020 / Statistik Austria, 2018 / Deutschtes Bundesministerium für Wirtschaft und Energie / Statista, 2021 / „BCG Diversity and Innovation Survey“, 2020 / World Economic Forum, 2020 / Women in business report 2021