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Netzwerk der Woche: Frauen in der Volksbank Wien

Frauen in der Volksbank Wien – ,,B2G – BETTER TOGETHER‘‘

SHEconomy – die neuen Seiten der Wirtschaft – versteht sich als Plattform der Frauen-Netzwerke in Deutschland und in Österreich. Jede Woche stellen wir eines der zahlreichen Netzwerke aus den verschiedensten Segmenten der Wirtschaft vor. Diese Woche haben wir mit Gabriele Girschele, Leiterin des operativen Personalmanagement, über das Frauennetzwerk und Frauenförderungsprogramm der Volksbank Wien AG gesprochen. 

Was ist der „gemeinsame Nenner“ der Frauen, die sich in Ihrem Netzwerk zusammengefunden haben? 

Die umfassende Förderung der Frauen in der Volksbank Wien liegt den Vorständen besonders am Herzen, denn es sorgt für Bereicherung auf allen Ebenen unserer Arbeit.
Der gemeinsame Nenner der Frauen ist es, die fachlichen und persönlichen Kompetenzen zu stärken, sich untereinander zu vernetzen und zu unterstützen und über den Tellerrand hinaus bereichsübergreifend zu agieren.

Ausgehend von den externen Diversitätsvorgaben hat sich die Volksbank Wien interne Diversitätsvorgaben und daraus abgeleitete Ziele für Frauenförderung gesteckt:

  • Steigerung des Frauenanteils der Zielgruppe ,,High Potentials“
  • Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen
  • Bewusstseinsschaffung für die Gleichstellung von Frauen und Männern
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie (familienfreundliche Personalpolitik) schärfen
  • Nutzung der Multiplikatoren-Funktion weiblicher High Potentials für alle Frauen, die in der Volksbank Wien beschäftigt sind

Um diese Ziele zu erreichen, arbeitet das dafür ins Leben gerufene Frauennetzwerk laufend an neuen Ideen und Möglichkeiten zur Unterstützung der weiblichen High Potentials.

Wann wurde Ihr Netzwerk ins Leben gerufen – und wie viele Frauen haben sich in dem Netzwerk organisiert? 

Unser Netzwerk wurde Ende 2018 gegründet. Unsere Mitglieder sind die weiblichen Führungskräfte in der VB Wien sowie weibliche High Potentials.

Wie läuft der Austausch innerhalb Ihrer Community ab? Wie oft treffen Sie sich? 

Wir treffen uns fix 2x im Jahr in der großen Runden – 1x rund um den Weltfrauentag und ein 1x bei unserer Herbstveranstaltung. Dazwischen organisieren wir für kleinere Gruppen diverse Workshops mit Key Note Speaker*innen zu speziellen Themen. Außerdem arbeiten kleinere Arbeitskreise laufend an der Umsetzung neuer Maßnahmen.

Wie informieren Sie sich gegenseitig? 

Alle Informationen (Einladungen, Ergebnisse, Protokolle, Präsentationen) werden in einer internen Datenbank erfasst, wo alle Frauen aus dem Netzwerk uneingeschränkten Zugriff haben. Die Plattform steht auch zum Austausch zur Verfügung.
Über einen eigenen Mailverteiler sowie über hausinterne Kommunikationstools informieren wir laufend über umgesetzte Maßnahmen, über künftige Events und Veranstaltungen sowie über neue Themenbereiche. Wir verabreden uns aber auch öfter mal sehr spontan zum persönlichen Austausch in der Teeküche.

Wie generieren Sie weitere Frauen für Ihr Netzwerk? 

Als weibliche Führungskraft ist man automatisch Mitglied in unserem Netzwerk.
Ergänzend dazu erfolgt 1x im Jahr der Aufruf an die oberste Managementebene, weitere Damen aus Ihren Bereichen einzumelden.
High Potentials, die bereit sind sich weiter zu entwickeln, die über ihren Tellerrand hinausblicken, Eigeninitiative zeigen und Neues ausprobieren möchten. Die neu nominierten Teilnehmerinnen nehmen dann auch an unserem Talentelehrgang teil, ein Entwicklungsprogramm für High Potentials.

Wie organisieren Sie die Arbeit im Netzwerk? 

Das Netzwerk besteht aus einer Vorsitzenden, dem Kernteam und einem Plenum.
Die Vorsitzende sowie das Kernteam stellen das Vorbereitungs-, Vorschlags- und Entscheidungsgremium, unterstützen den Vorstand bei Themen im Zusammenhang mit „Diversität“, analysieren Initiativen auf Umsetzbarkeit, erörtern mögliche Handlungsoptionen und sind direkte Berichtsschiene zum Vorstand.

Aus dem Plenum bilden sich themenbezogene Arbeitsgruppen. Sie bearbeiten und dokumentieren spezielle Themen, meist zur Vorbereitung der Bearbeitung im Kernteam und treiben diese Themen auch voran (z.B. Arbeitsgruppen: Governance, betriebliche Kinderbetreuung, transparente Bewerbungsprozesse, Mentoringprogramme, Events usw.)
Hier konnten schon einige Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden, wovon alle Mitarbeiter*innen profitieren.

Prozess:

  • Kernteam bereitet Themen für den Vorstand auf
  • Lead berichtet an den Vorstand
  • Vorstand trifft Entscheidung und beauftragt lead mit der Umsetzung
  • Umsetzung der Aufträge durch lead, Kernteam oder Arbeitsgruppe
  • Dokumentation der gesetzten Schritte, Ergebnisse
  • Bericht an den Vorstand über den Fortschritt der Umsetzung des Auftrages

Was uns sonst noch interessiert….

  • Netzwerk oder auch Interessen-Vertretung – wie treten Sie nach außen auf? 

Wir kommunizieren das Netzwerk als Frauenförderungsprogramm in der Volksbank Wien.

  • Wie steht es um den „Nachwuchs“ – schwer zu motivieren oder begeistert von der Idee eines Netzwerkes?

Gar nicht – es werden laufend neue Teilnehmerinnen eingemeldet – wir wachsen ständig.

  • Gemeinsam sind wir stark – was treibt Sie an? 

Der Rückhalt vom Vorstand zum Thema Chancengleichheit, die Erfolge bei der Umsetzung diverser Maßnahmen, sowie der Spaß den wir bei diversen Events gemeinsam haben!

  • Auf den Punkt gebracht – welche drei Eigenschaften zeichnet Ihr Netzwerk aus? 

Wir sind zukunftsfit, haben Freiraum für Gestaltungsmöglichkeiten und stehen für Chancengleichheit.

Und Ihre Meinung zu/Fragen….

  • Welches Klischee rund um Frauen im Wirtschaftsleben können Sie nicht mehr hören

Dass das Genderthema eine reines Frauenthema sei…

  • Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality? 

Es genügt nicht Chancengleichheit in einer Policy festzuschreiben, es braucht zudem ein strategisches Gleichstellungsmanagement. Es muss gelingen Gender Mainstreaming in die Unternehmenskultur, in die Unternehmensstrategie sowie in Unternehmensprozesse zu implementieren.

  • Haben Sie das Gefühl, dass sich Frauen oft doppelt oder dreifach anstrengen müssen, um gleiche Positionen wie Männer zu bekommen? 

Das würde ich so nicht verallgemeinen –  es liegt eher daran, dass Frauen oft zu hohe Ansprüche an sich selber stellen und diesen – so glauben sie – nicht gewachsen sind. Aus diesem Grund bewerben sich viele Frauen erst gar nicht auf ausgeschriebene Positionen.
Frauen müssen sich selber mehr zutrauen, vorallem an ihre Fähigkeiten und Kompetenzen glauben.

  • Wichtiger denn je – oder auf Dauer verzichtbar: wie bewerten Sie die Rolle von Frauen-Netzwerken in der Zukunft 

Wichtig ist, von Beginn an auch Männer mit ins Boot zu holen – zum Thema Chancengleichheit braucht es einen transparenten Austausch auf Augenhöhe. Nur mit Frauennetzwerken allein, werden wir es nicht schaffen das Thema voran zu treiben

  • Last but not least – ein Wort zu Quote??? 

Keine Frau möchte eine “Quotenfrau” sein – vielmehr ist es uns ein Anliegen den Anteil der Frauen in Führungsfunktionen zu steigern – in dem man Ziele setzt und diese verfolgt ohne eine Quote zu definieren.


Zur Person:

Gabriele Girschele, Leitung Operatives Personalmanagement in der VB Wien AG ist seit 1997 im Volksbanken Verbund tätig. Neben ihrer Führungsrolle ist sie auch verantwortlich für die Aus- und Weiterbildungsprogramme in der Volksbank Wien in Kooperation mit der Volksbank Akademie. Des weiteren agiert sie als Schnittstelle zu den personalverantwortlichen KollegInnen im gesamten Volksbanken Verbund. Mit Unterstützung vom Vorstand gründete Gabriele Girschele Ende 2018 das Frauenförderungsprogramm, welches in den letzten Jahren viel Zuspruch und  Erfolge aufweisen konnte und als ein wesentlicher Treiber zur Chancengleichheit in der Volksbank Wien gilt.

 

 

 

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