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So könnte die Zukunft der Außenpolitik aussehen

Kristina Lunz setzt sich für eine feministische Außenpolitik ein. Die Menschenrechts-Aktivistin und Entrepreneurin sieht darin ein Instrument für die Lösung globaler Krisen. Heute erscheint ihr erstes Buch, ihre Kernbotschaft darin: Kein Frieden ohne Feminismus.

Der Zeitpunkt ist erschreckend aktuell. Kristina Lunz konnte kaum ahnen, dass ihr Buch „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch – Wie globale Krisen gelöst werden müssen“ ausgerechnet an dem Tag erscheint, an dem russische Truppen in die Ukraine einmarschieren. Angesichts der politischen Lage klingt der Titel vielleicht wie Wunschdenken. Doch hinter der Forderung nach einer feministischen Außenpolitik stehen klare Prinzipien, für die sich die Politikwissenschaftlerin Kristina Lunz bereits seit Jahren einsetzt. Gemeinsam mit Marissa Conway und Nina Bernarding gründete sie 2016 das „Centre For Feminist Foreign Policy“, (CFFP), das sie bis heute als Co-CEO vertritt. Auf der politischen Bühne hat Lunz, die in London und Oxford studierte, seitdem einen festen Platz: Sie beriet unter anderem das Auswärtige Amt.

Was nicht nur innerhalb der digital feministischen Bubble inzwischen selbstverständlich erscheint, erzeugte zum Regierungswechsel zunächst auch Fragezeichen. Die deutsche Bundesregierung bekennt sich zu einer feministischen Außenpolitik, Annalena Baerbock vertritt als Außenministerin weltweit sichtbar diesen Kurs. Dabei folgt Deutschland dem Vorbild von Ländern wie Schweden, Kanada, Mexiko, Frankreich, Norwegen oder den USA, die entsprechende Leitlinien formuliert und umgesetzt haben.

2014 führte die damalige schwedische Außenministerin Margot Wallström erstmals den Begriff „feministische Außenpolitik“ ein, schon 2000 wurde von der UN eine Resolution „Frauen, Frieden und Sicherheit“ verabschiedet. Für Annalena Baerbock geht es zusammengefasst um „Repräsentanz, Rechte und Ressourcen“. Konkret bedeute dies „einen Paradigmenwechsel weg von männlich geprägtem Machtgebahren und militärischen Muskelspielen“, so Lunz, hin zu einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen, etwa an den entscheidenden Verhandlungsrunden sowie den Schutz von Menschenrechten und benachteiligten Gruppen. Studien belegen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Abkommen eingehalten werden, um 35% steigt, wenn Frauen im Prozess beteiligt waren. Wie friedlich ein Land ist, lässt sich laut einer Untersuchung von 176 Ländern daran ablesen, wie der Stand der Geschlechtergerechtigkeit vor Ort ist. Das im Econ/Ullstein-Verlag erschienene Buch zeigt, wie sich Frieden, Menschenrechte und Gerechtigkeit mit Außenpolitik zusammen denken lassen und wie mögliche Lösungsansätze für globale Krisen auf der Basis von aussehen können. Oder wie es in der Empfehlung der Transformationsforscherin Prof. Dr. Maja Göpel heißt: Das Buch ist eine Einladung zu mutiger Mitmenschlichkeit.

Fotomaterial©Econ

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