Maria Johansen ist Sales und Marketing Coordinator und lebt in Langhus bei Oslo, Norwegen.
Wie schaut es momentan auf den Straßen Norwegens aus?
Alle Geschäfte sind momentan geschlossen. Geöffnet sind nur lebensnotwendige Geschäfte wie Supermärkte und Apotheken, sowie Tierärzte. Restaurants dürfen ebenfalls nicht aufsperren, bieten aber Speisen zur Mitnahme an.
Welche Maßnahmen und Regeln gibt es zurzeit, um die Verbreitung vom Corona-Virus einzudämmen?
Es müssen alle im Home-Office arbeiten, sofern das möglich ist. Zu fremden Menschen muss ein Mindestabstand von zwei Meter eingehalten werden, das gilt aber nicht für Familie und engere Verwandte. Eine Gesichtsmaske muss immer dann verwendet werden, wenn die 2-Meter-Regel nicht eingehalten werden kann. Außerdem gilt, dass man maximal zwei Besucher bei sich zu Hause zu Gast haben kann.
Werden die Maßnahmen von den Menschen mitgetragen?
Die meisten Leute halten sich an die Regeln, aber es gibt immer auch solche, die es nicht tun. In denOsterfeiertagen war die Polizei damit beschäftigt, etliche private Feiern aufzulösen. Die Polizei patrouilliert auch an der Grenze nach Schweden. Viele Norweger möchten dort nämlich ihre Einkäufe erledigen, weil es billiger ist.
Scheint es so, als würde sich die Situation in den nächsten Wochen verbessern?
Ich denke nicht, dass sich viel verändern wird, bis die Mehrheit der Bevölkerung geimpft ist. Hier in Norwegen geht es sehr langsam voran. Meiner Meinung nach wird ein normales Leben erst wieder im Spätsommer möglich sein, vielleicht sogar erst im Herbst.
Wie würden Sie die aktuelle Stimmung in Norwegen bezeichnen?
Die meisten Menschen sind bereit, für das Allgemeinwohl weiterzumachen und nehmen ihre Verantwortung ernst. Mittlerweile haben aber auch hier einige Menschen die Nase voll, sie schauen keine Nachrichten mehr oder lesen keine Zeitungen.