Die ReOil-Pilotanlage der OMV in der Raffi nerie Schwechat recycelt Altkunststoffe und wandelt diese in synthetisches Rohöl um – so bleibt Kunststoff als Rohstoff im Kreislauf. [Advertorial]
Seit dem Start des ReOil-Projekts im Jahr 2018 wurden bis Juni 2020 rund 200 Tonnen Kunststoffabfälle erfolgreich recycelt. Diese Menge entspricht dem, was etwa 2.650 Haushalte innerhalb eines ganzen Jahres an Kunststoffabfällen aus Verpackungen produzieren. Michaela Fraubaum ist als Verfahrenstechnikerin maßgeblich an der Weiterentwicklung des innovativen Recyclingprojekts beteiligt.
Frau Fraubaum, was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit als Senior Expert Plastic2Oil bei der OMV?
Für mich war es immer wichtig, einen Sinn in meiner Arbeit zu finden. Das chemische Recycling ist ein absolutes Zukunftsthema und erfüllt diese Voraussetzung. Als Verfahrenstechnikerin hat man nicht oft die Chance, ein Projekt in die industrielle Reife begleiten zu dürfen. Mit diesem Projekt bewegen wir uns in die richtige Richtung. Es hat das Potenzial, eine ernsthafte Ergänzung zum mechanischen Kunststoffrecycling zu werden.
Mit dem Verfahren des mechanischen Recyclings kann nicht alles aufbereitet werden. Wo setzt das chemische Recycling an?
Für viele Abfallströme bietet das mechanische Recycling schon eine tolle Lösung an, aber es kann beispielsweise keine gemischten oder stark verschmutzten Kunststoffabfälle verarbeiten. Der Verschmutzungsgrad ist sehr oft ein Problem im mechanischen Recycling. Um eine wirkliche Kreislaufwirtschaft zu schaffen, braucht es zusätzlich das chemische Recycling. Es ist eine wahnsinnig vielversprechende Ergänzung für das Gesamtrecycling.
Was ist das Neue und Innovative am ReOil-Projekt?
Das Besondere am ReOil-Projekt ist, dass wir diesen Prozess des chemischen Recyclings industrialisieren und es direkt in ein Raffinerieumfeld einbetten. Um es ganz plastisch zu sagen: Es ist nicht so schwer, aus Plastik Öl herzustellen, aber es ist sehr schwer, dieses dann in einer Raffinerie optimal zu verarbeiten. Ich glaube, hier liegt unser Vorteil, denn wir haben die Erfahrung und wissen, wie so etwas sicher und effizient durchzuführen ist. In Kooperation mit Borealis schaffen wir es, Kunststoff herzustellen, der im Grunde wieder dieselben Eigenschaften hat wie ein Virginprodukt – also ein Produkt aus Erdöl. Es eignet sich auch für Hochtechnologieanwendungen oder Lebensmittelverpackungen.
Sie sind als Frau in einem technischen Bereich tätig – das ist immer noch eine Besonderheit.
Ich denke, dass technische Berufe immer noch falsch dargestellt werden. In der Technik zu arbeiten, heißt nicht, dass man ständig mit einem Schraubenzieher herumrennt oder in einen Rechner unendliche Zahlenreihen eintippt. Technische Berufe sind sehr vielfältig und verlangen Kreativität. Auch wenn das Attribut „kreativ“ oft für „typische Frauenberufe“ verwendet wird – das Kreative an meinem technischen Beruf ist, dass ich etwa ständig neue Lösungen für Herausforderungen finden muss. Hier gibt es ein großes Potenzial für Frauen. Wenn wir annehmen, dass das Talent ähnlich gleich zwischen Frauen und Männern verteilt ist, heißt das, dass wir es eventuell nicht schaffen, die Besten aus dem 50-Prozent-Anteil der Frauen für unsere Sache zu begeistern. In manchen Bereichen wären wir heute vielleicht schon deutlich weiter und hätten mehr Innovation, wenn der Frauenanteil größer wäre.
Fotos © OMV